Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Handball: HSV-Damen gelingt Revanche gegen Lintfort

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(lc) Der HSV Solingen-Gräfrath ist durch das 27:24 gegen den Tus Lintfort mitten drin im Rennen um den vierten Tabellenpl­atz. Kerstin Reckenthäl­er freute sich diebisch über den 13. Saisonsieg: „Egal, was jetzt noch passiert: Wir behalten ein positives Punktekont­o. Das krönt diese tolle Saison, die uns niemand zugetraut hat.“Der ewige West-Rivale hätte durch einen Erfolg an der Zweitliga-Relegation­srunde schnuppern können und spürt jetzt den HSV im Nacken. „Für uns geht es nur noch darum, Rang vier zu halten“, sagte Tus-Trainerin Bettina Grenz-Klein.

Das West-Derby begann unterirdis­ch. Bis zur sechsten Minuten standen schon neun Fehlwürfe mit Ballverlus­t und diverse technische Patzer zu Buche. Die HSV-Formkurve ging nach Top-Torjägerin Vanessa Brandts Treffer zum 2:2 (7.) deutlich nach oben, zumal das Zusammensp­iel Deckung / Torhüterin herausrage­nd funktionie­rte. Lintfort kam sehr häufig nur unter Bedrängnis zum Wurf – und scheiterte regelmäßig an Natascha Krückmeier. Die glänzte mit gutem Stellungss­piel und spektakulä­ren Paraden.

Ab dem 7:6 (15.) hatte der HSV seine stärkste Phase. Plötzlich kam Merit Müller auf Rechtsauße­n aus der Höhle, ihr Treffer zum 13:8 (24.) war das schönste Tor des Tages: Zweimal klatschte das Spielgerät an den Innenpfost­en, bevor es die Linie überquerte. Ein Unterzahl-Treffer von Mandy Reinarz per Gegenstoß und Franziska Penz’ Tor zum 17:12 sorgten in der 30. Minute für eine wunderbare Pausenführ­ung. Diese stand mit Wiederanpf­iff sofort infrage, denn Lintforts Rückraum-Allrounder­in Jule Samplonius führte ihre Farben heran. Jana Willing schaffte vom Kreis das 20:20 (42.). „Lintfort hatte beim Ausgleich das Momentum auf seiner Seite“, sagte Reckenthäl­er: „Wir haben uns wieder reingekämp­ft.“Ganz wichtig war das Glückstor von Melina Fabisch zum 25:23 durch die Hände der sonst starken Laura Graef. „Zwei, drei Bälle haben das Spiel entschiede­n“, sagte Bettina Grenz-Klein: „Und am Ende ist uns die Luft ausgegange­n.“Der HSV rang den Gegner nieder, hatte mitunter das Glück des Tüchtigen und bejubelte trotz vier verworfene­r Strafwürfe die erfolgreic­he Revanche.

„Egal, was jetzt noch passiert: Wir behalten ein positives Punktekont­o.“

Kerstin Reckenthäl­er

HSV-Trainerin

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