Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Horror im Spukhaus
Jana Kämpf ist Bibliothekarin in der Remscheider Stadtbücherei. In der Serie „Buchtipp“stellt sie heute den Horrorroman „Kill Creek“von Scott Thomas vor.
„Kein Haus ist von vornherein böse.“So lautet der erste Satz des Horrorromans von Scott Thomas – und dieser sagt schon einiges darüber aus, was in „Kill Creek“geschehen wird. Vier Horrorautoren und -autorinnen werden an Halloween in ein berühmtes Spukhaus in Kansas eingeladen, um ein Interview in gruseliger Atmosphäre zu geben, das live übertragen wird. Bekannt über das Haus ist nur, dass im 19. Jahrhundert ein Pärchen brutal ermordet wurde. Bis auf die „Finch-Schwestern“wollte seitdem niemand mehr lange dort wohnen.
Nach anfänglichen Missverständnissen lassen sich die Autoren auf das Interview ein, doch schon in der ersten Nacht hören sie merkwürdige Geräusche, eine Autorin wird in der Dunkelheit von einer Hand berührt, und am Ende von Zimmern tauchen Frauengestalten auf. Diese haben Ähnlichkeit mit den „Finch-Schwestern“, obwohl sie schon seit Jahrzehnten verstorben sind.
Und was hat es mit dem obersten Stockwerk auf sich, das zugemauert wurde? Zurück zu Hause fühlen sich die Protagonisten zunehmend verfolgt und Fiktion und Realität verschwimmen. Ist ihnen das Böse möglicherweise gefolgt? Um das Geheimnis des Spukhauses lösen zu können, müssen sie dorthin zurück.
Mit Action und Horrorelementen wird zum Ende hin nicht mehr gegeizt, doch auch vorher ist der Roman schon spannend und gruselig. Man merkt deutlich, dass Scott Thomas auch als Drehbuchautor arbeitet.
Der Horroroman eignet sich hervorragend für Menschen, die ein Buch nicht mehr aus der Hand legen wollen und sich gerne gruseln.
Buch Scott Thomas: Kill Creek. 543 Seiten, Heyne Verlag, 2020, ISBN 978-3453-32025-3; in der Stadtbibliothek zu finden bei „UR THOM Horror“.