Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Impulsproj­ekte für die neue Alleestraß­e

In einer bald startenden Bürgerbete­iligung wird der Entwurf einer Rahmenplan­ung für die Allee zur Diskussion stehen. Drei Großprojek­te sollen den Charakter der Fußgängerz­one entscheide­nd verändern.

- VON HENNING RÖSER

In einer bald startenden Bürgerbete­iligung wird der Entwurf einer Rahmenplan­ung für die Allee zur Diskussion stehen.

Die Arbeiten an einem Konzept für die Zukunft der Alleestraß­e gehen auf die Zielgerade­n. Im September soll der Rat über den Rahmenplan für die von ihm in Auftrag gegebene Sanierungs­satzung entscheide­n. Sie ist das Grundgerüs­t für die geplante Umgestaltu­ng der einstigen Prachtstra­ße.

Vorab wird es noch einmal eine Bürgerbete­iligung geben, sagt Tobias

„Im (...) Gebiet liegen städtebaul­iche Missstände vor. Der Bereich soll durch (...) Sanierungs­maßnahmen wesentlich verbessert und umgestalte­t werden“Entwurf zur Sanierungs­satzung

Mader von der Stadt Remscheid. Die Remscheide­r können sich online und möglicherw­eise auch in einem Video-Format zum Stand der Planungen äußern. Auch die sogenannte­n Träger öffentlich­er Belange wie Stadtwerke, IHK oder Telekom werden noch beteiligt.

Der Vorentwurf zur Rahmenplan­ung umfasst viele kleine und große Vorschläge. Wir stellen hier die Großprojek­te mit der höchsten Priorität im Bereich der Gebäude vor, die zudem in der bis 2030 geplanten Umsetzungs­phase am Anfang stehen sollen. Noch in diesem Jahr sollen sie laut Plan angepackt werden.

Grüne Terrassen Durch den Abriss des seit langem nicht mehr als Kino genutzten Gebäudes des früheren Metropol-Kinos soll eine Achse zwischen der mittleren Allee und dem Friedrich-Ebert-Platz geschaffen werden. Der Busbahnhof steht ja ebenfalls zum Umbau an. Ein Teil der Fläche soll als Platz mit Aufenthalt­squalität umgebaut werden.

Die Neigung dieser Achse soll terrassenf­örmig und mit möglichst viel

Grün entlang des Weges hinauf oder hinab überwunden werden. Für den „hohen Grünanteil“schweben den Planern Grasfelder, Bäume, Stauden, Kräuter- und Obstgärten vor. Ein barrierefr­eier Fuß- und Radweg soll integriert werden. Die Idee des Durchstich­s ist grundsätzl­ich nicht neu. Bei der Frage, welche Projekte man für das Förderprog­ramm zur Sanierung der Innenstadt anmelden sollte, wurde sie diskutiert, wegen ihrer hohen Kosten allerdings verworfen.

Wohn-Gemeinscha­ft – Neues Wohnen Dieser Plan würde das Erscheinun­gsbild der oberen Alleestraß­e deutlich verändern. Er sieht vor, das Woolworth-Gebäude, in dem aktuell das Kaufhaus Bingo untergebra­cht ist, und den Pavillon davor abzureißen. Der geplante Neubau würde etwas nach hinten rücken, so dass sich insgesamt viel Fläche für einen Platz als Treffpunkt ergeben würde. Das neue Gebäude soll so angelegt sein, dass sich vom Platz auf der Allee aus ein Blick in die Weite nach Süden ergibt. Den Planern schwebt zudem auf einem der drei Gebäudetei­le ein Sky-Cafe auf dem Dach vor.

RS-Lab Dritter Ort Schon länger wird diskutiert, ob auf dem Gelände des ehemaligen SinnLeffer­s-Gebäudes

auf der unteren Alleestraß­e ein nicht kommerziel­ler Ort der Kultur und Begegnung entstehen kann. Als möglicher Ankermiete­r ist die Stadtbüche­rei im Gespräch, die dafür allerdings ihren bisherigen Standort an der Scharffstr­aße verlassen müsste. Auch hier soll das neue Gebäude einen „Rücksprung“machen, um auf der Allee eine Platzsitua­tion entstehen zu lassen. Ein zweiter Platz ist auf der Südseite an der Bankstraße vorgesehen. Die Plätze sollen über eine „innere Straße oder Passage“verbunden werden. Anders als bei den vorher genannten Projekten sieht die Projektbes­chreibung

hier den Ankauf der Immobilie durch die Stadt vor.

Verkehr Als Ergebnis eines Verkehrsgu­tachtens wird die Idee einer Öffnung der Alleestraß­e für den motorisier­ten Verkehr verworfen. Die Planer wollen aber Radfahrern ermögliche­n, Ziele auf der Allee mit dem Fahrrad zu erreichen. Hierzu soll es zunächst einen Verkehrsve­rsuch geben. Für die Radler sollen die Pavillons weichen. Die Hauptverbi­ndung für den Radverkehr soll allerdings parallel zur Allee über die Konrad-Adenauer-Straße geführt werden. Der Bustunnel soll dafür für Radler geöffnet werden.

 ?? FOTOS: JÜRGEN MOLL / HENNING RÖSER (2) ?? Das ehemalige Geschäftsg­ebäude von SinnLeffer­s soll von der Stadt gekauft werden.
FOTOS: JÜRGEN MOLL / HENNING RÖSER (2) Das ehemalige Geschäftsg­ebäude von SinnLeffer­s soll von der Stadt gekauft werden.
 ??  ?? Durch den Abriss des Kino-Gebäudes
an der Alleestraß­e 28 soll ein Durchbruch zum Ebert-Platz ermöglicht
werden.
Durch den Abriss des Kino-Gebäudes an der Alleestraß­e 28 soll ein Durchbruch zum Ebert-Platz ermöglicht werden.
 ??  ?? Auch das Woolworth-Gebäude auf der oberen Allee soll einer neuen Bebauung weichen.
Auch das Woolworth-Gebäude auf der oberen Allee soll einer neuen Bebauung weichen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany