Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Neues Bauprojekt in Aufderhöhe geplant
Im Herbst soll mit der Vermarktung der Grundstücke am Bielauer Weg begonnen werden. Baustart für den neuen Sportplatz ist schon im Sommer. Kritiker monieren negative Folgen für die Natur in Aufderhöhe.
Der exakte Starttermin steht zwar weiterhin nicht mit letzter Gewissheit fest – aber klar ist, dass die Gegend rund um das Josefstal in Aufderhöhe bereits in wenigen Monaten ihr Erscheinungsbild deutlich verändern wird. Denn nachdem das jahrelange Tauziehen um einen neuen Sportplatz vor einiger Zeit beendet worden ist, gehen die zuständigen Beamten im Solinger Rathaus mittlerweile davon aus, dass noch im Sommer die ersten Bautrupps samt Baggern anrücken werden.
Das hat jetzt der Leiter des Stadtdienstes Sport und Freizeit, Horst Schulten, bekanntgegeben. „Mit dem bauausführenden Unternehmen haben wir uns vor Ort getroffen. Die wollen uns vier Wochen vor Baubegeginn informieren, wann es tatsächlich losgeht“, sagte Schulten am Montag. Zuvor hatte die betreffende Firma im Rahmen einer Ausschreibung den Zuschlag für den Sportplatz Höher Heide II erhalten, der als Ersatz für den weggefallenen Kunstrasenplatz hinter dem im Jahr 2018 abgerissenen Stadion am Hermann-Löns-Weg in Ohligs vorgesehen ist.
Dabei ist es mit dem neuen Sportplatz allein aber nicht getan. Für die Baulose 2 und 3 (Umkleiden und technische Ausführung) sind die jeweiligen Ausschreibungen inzwischen ebenfalls schon gelaufen. Augenblicklich sei man mit der verwaltungsinternen Auswertung der Angebote beschäftigt, berichtete Stadtdienst-Chef Schulten vom Stand der Dinge, die voraussichtlich Ende Mai ein Ergebnis bringen könnten.
Gleichzeitig sieht der zugrunde liegende und im Jahr 2018 in Kraft gesetzte Bebauungsplan H601 (Josefstal/Bielauer Weg) neben dem Sportplatz-Projekt noch weitere Bauvorhaben vor. So soll am Wendehammer
des Bilauer Weges auf einem der Stadt Solingen gehörenden Grundstück möglichst noch in diesem Jahr mit dem Bau von Wohnhäusern begonnen werden, weswegen dort vor einigen Wochen bereits drei Bäume sowie Strauchwerk beseitigt wurden. Auf dem Grundstück könnten laut Planungsrecht zehn Einzelhäuser beziehungsweise 16 Doppelhaushälften entstehen. Wobei eine Sprecherin der Stadt am Montag betonte, was die genaue Realisierung angehe, sei „noch nichts in Stein gemeißelt“.
Wohl aber steht fest, dass es im kommenden Herbst mit der Vermarktung des Areals losgehen soll. Was wiederum bei Anwohnern, aber auch bei anderen Bürgern aus den Nachbarstadtteilen nicht nur Freude auslöst, führen sie doch als Argument ins Feld, die zusätzliche Bebauung sei geeignet, für die Umwelt weitere spürbare Nachteile zu bringen.
„Alle Maßnahmen zusammen sind geeignet, das Josefstal nachhaltig zu verändern“, sagte jetzt ein Mann, der in Höhscheid und bei Radtouren regelmäßig durch Aufderhöhe kommt. Es sei zu befürchten, dass der Stadtteil durch den Bebauungsplan H 601 „wieder ein Stück ,Grüne Lunge’ verlieren“werde. Denn schließlich, so der Solinger, wirkten sich die mit den Bauvorhaben verbundenen „Versiegelungsmaßnahmen“
am Rande der vielbefahrenen B 229 speziell „luftklimatisch ungünstig“auf die Umgebung aus.
„Man darf nicht vergessen, dass in der Nähe auf dem Gelände des alten Freibades Aufderhöhe auch noch ein Freizeitpark entstehen soll“, sagte der Mann, der infrage stellt, wie zukünftig der Verkehr organisiert werden soll. „Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die heutigen Straßen reichen werden. Das gilt vor allem dann, wenn die Sportplätze sowie der Freizeitpark Aufderhöhe parallel – etwa für größere Sportveranstaltungen – genutzt werden“, gab der Solinger zu bedenken.