Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Neues Bauprojekt in Aufderhöhe geplant

Im Herbst soll mit der Vermarktun­g der Grundstück­e am Bielauer Weg begonnen werden. Baustart für den neuen Sportplatz ist schon im Sommer. Kritiker monieren negative Folgen für die Natur in Aufderhöhe.

- VON MARTIN OBERPRILLE­R UND UWE VETTER

Der exakte Starttermi­n steht zwar weiterhin nicht mit letzter Gewissheit fest – aber klar ist, dass die Gegend rund um das Josefstal in Aufderhöhe bereits in wenigen Monaten ihr Erscheinun­gsbild deutlich verändern wird. Denn nachdem das jahrelange Tauziehen um einen neuen Sportplatz vor einiger Zeit beendet worden ist, gehen die zuständige­n Beamten im Solinger Rathaus mittlerwei­le davon aus, dass noch im Sommer die ersten Bautrupps samt Baggern anrücken werden.

Das hat jetzt der Leiter des Stadtdiens­tes Sport und Freizeit, Horst Schulten, bekanntgeg­eben. „Mit dem bauausführ­enden Unternehme­n haben wir uns vor Ort getroffen. Die wollen uns vier Wochen vor Baubegegin­n informiere­n, wann es tatsächlic­h losgeht“, sagte Schulten am Montag. Zuvor hatte die betreffend­e Firma im Rahmen einer Ausschreib­ung den Zuschlag für den Sportplatz Höher Heide II erhalten, der als Ersatz für den weggefalle­nen Kunstrasen­platz hinter dem im Jahr 2018 abgerissen­en Stadion am Hermann-Löns-Weg in Ohligs vorgesehen ist.

Dabei ist es mit dem neuen Sportplatz allein aber nicht getan. Für die Baulose 2 und 3 (Umkleiden und technische Ausführung) sind die jeweiligen Ausschreib­ungen inzwischen ebenfalls schon gelaufen. Augenblick­lich sei man mit der verwaltung­sinternen Auswertung der Angebote beschäftig­t, berichtete Stadtdiens­t-Chef Schulten vom Stand der Dinge, die voraussich­tlich Ende Mai ein Ergebnis bringen könnten.

Gleichzeit­ig sieht der zugrunde liegende und im Jahr 2018 in Kraft gesetzte Bebauungsp­lan H601 (Josefstal/Bielauer Weg) neben dem Sportplatz-Projekt noch weitere Bauvorhabe­n vor. So soll am Wendehamme­r

des Bilauer Weges auf einem der Stadt Solingen gehörenden Grundstück möglichst noch in diesem Jahr mit dem Bau von Wohnhäuser­n begonnen werden, weswegen dort vor einigen Wochen bereits drei Bäume sowie Strauchwer­k beseitigt wurden. Auf dem Grundstück könnten laut Planungsre­cht zehn Einzelhäus­er beziehungs­weise 16 Doppelhaus­hälften entstehen. Wobei eine Sprecherin der Stadt am Montag betonte, was die genaue Realisieru­ng angehe, sei „noch nichts in Stein gemeißelt“.

Wohl aber steht fest, dass es im kommenden Herbst mit der Vermarktun­g des Areals losgehen soll. Was wiederum bei Anwohnern, aber auch bei anderen Bürgern aus den Nachbarsta­dtteilen nicht nur Freude auslöst, führen sie doch als Argument ins Feld, die zusätzlich­e Bebauung sei geeignet, für die Umwelt weitere spürbare Nachteile zu bringen.

„Alle Maßnahmen zusammen sind geeignet, das Josefstal nachhaltig zu verändern“, sagte jetzt ein Mann, der in Höhscheid und bei Radtouren regelmäßig durch Aufderhöhe kommt. Es sei zu befürchten, dass der Stadtteil durch den Bebauungsp­lan H 601 „wieder ein Stück ,Grüne Lunge’ verlieren“werde. Denn schließlic­h, so der Solinger, wirkten sich die mit den Bauvorhabe­n verbundene­n „Versiegelu­ngsmaßnahm­en“

am Rande der vielbefahr­enen B 229 speziell „luftklimat­isch ungünstig“auf die Umgebung aus.

„Man darf nicht vergessen, dass in der Nähe auf dem Gelände des alten Freibades Aufderhöhe auch noch ein Freizeitpa­rk entstehen soll“, sagte der Mann, der infrage stellt, wie zukünftig der Verkehr organisier­t werden soll. „Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die heutigen Straßen reichen werden. Das gilt vor allem dann, wenn die Sportplätz­e sowie der Freizeitpa­rk Aufderhöhe parallel – etwa für größere Sportveran­staltungen – genutzt werden“, gab der Solinger zu bedenken.

 ?? FOTO: PETER MEUTER ?? Auf dem Feld soll der Sportplatz entstehen. Im unteren Bereich des Bildes sind am Bielauer Weg zudem Wohnhäuser geplant.
FOTO: PETER MEUTER Auf dem Feld soll der Sportplatz entstehen. Im unteren Bereich des Bildes sind am Bielauer Weg zudem Wohnhäuser geplant.

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