Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Neue Konzepte für Schulstandorte
Inhaltliche und bauliche Veränderungen sind mit den Sanierungen verbunden.
(ate) Die klassische Schule mit langen Fluren, von denen Klassenräume abgehen, wird es nicht mehr lange geben. „Den neuen pädagogischen Konzepten werden die architektonische Gestaltung und die Ausstattung angepasst“, kündigt Oliver Vogt, Leiter des Stadtdienstes Schulen, an. Ein Stichwort bei der Neugestaltung der Schulen lautet „Clusterbildung“. Das bedeutet, dass jeweils mehrere Klassenräume um einen Bereich in der Mitte herum gruppiert werden. Dieser zentrale Raum kann dann für Kleingruppen oder Einzelarbeit genutzt werden. Dieses Konzept fließt erstmals in die Planungen für den Neubau des Schulzentrums Vogelsang ein.
Im Zuge der Schulentwicklungsplanung strebt die Stadt den Neuoder Umbau vieler Schulen an. Am Vogelsang eigne sich der Neubau besonders, um die neuen Ideen umzusetzen, erklärt Vogt. Aber auch an den anderen Schulen gebe es im Bestand „hervorragende“Möglichkeiten, die neuen Ideen umzusetzen.
Mit neuen pädagogischen und räumlichen Konzepten reagiere man unter anderem darauf, dass die Schüler länger in der Schule seien als früher. Dadurch ergäben sich neue Herausforderungen – planerisch und in der schulischen Arbeit.
„Wir bringen den Schulstandort auf einen neuen Stand“, kündigt Vogt an.
Bei der „Clusterbildung“sollen idealerweise jeweils die Räume einer Klassenstufe um einen gemeinsam genutzten Bereich herum gruppiert werden. In dem Bereich zwischen den Klassenräumen soll es nach den vorliegenden ersten Planungen unter anderem Sitzgruppen geben.
Da durch den geplanten Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab 2025 vor allem in den Grundschulen mit einem wachsenden Angebot im Offenen Ganztag zu rechnen ist, wollen Vogt und seine Mitarbeiter zudem erreichen, dass Räume „multifunktional“– also für
Unterricht und Nachmittagsbetreuung – genutzt werden können. Dies bedeute unter anderem, dass Möbel verschiebbar oder sogar zusammenzuklappen sind. Auch die Mensa-Kapazitäten müssen ausgebaut werden, um der steigenden Ganztagsbelegung auch im Bereich des Mittagessens gerecht zu werden.
Der offenen Ganztagsschule komme künftig als Ort des Lebens und Lernens eine besondere Bedeutung zu, heißt es aus dem Rathaus in einer Informationsvorlage an die Politik. Vor allem die Grundschüler verbringen demnach „einen Großteil ihrer wachen Zeit“in den Schulen. Was dies bedeutet, erklärt die Schulverwaltung so: Lernen brauche „eine anregende, strukturierte, sichere, gesunde und ästhetisch gestaltete Umgebung“. Darum müsse die Schule im Ganztag Aufenthaltsqualität bieten. Mit den Schulleitungen seien die Raum- und Möbelkonzepte abgesprochen worden, versichert Vogt.
Beratung erhalten die Schulen laut Oliver Vogt auch bei der künftigen pädagogischen Arbeit. Bei den Neuerungen in diesem Bereich gehe es unter anderem um die Verzahnung von reinen Schulangeboten und der Betreuung im offenen Ganztag.
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