Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Vermüllter Teich: Stadt sucht Eigentümer

Es gab bereits Beschwerde­n über das verdreckte Gewässer am Pohligshof. Doch Stadt und Wasserverb­and sind noch die Hände gebunden

- VON MORITZ JONAS

Viele Solinger zieht es auch im neuerliche­n Lockdown nach draußen. Spaziereng­ehen ist in diesen Tag zu einem Trend geworden. Weniger schön wird es allerdings, wenn man dabei beobachten muss, wie die Natur vielerorts verdreckt wird. Sowie bei einem Teich in Pohligshof unterhalb der Hofschaft Auenberg bei Neu-Löhdorf. Dort liegt die Quelle des Börkhauser Baches. Der Teich ist total vermüllt. Die Frage nach der Zuständigk­eit für die Reinigung des Teiches gestaltet sich jedoch schwierig.

Wer an dem Teich nahe dem ehemaligen Bauernhof Börkhaus vorbeigeht, dem bietet sich ein trauriges Bild. Allerlei Flaschen, ganz besonders Bierflasch­en, ragen wie kleine Bojen aus dem Wasser. Fand hier etwa eine Corona-Party statt? „Bislang ist uns nichts Derartiges bekannt und das wäre uns in dieser Zeit sicher zu Ohren gekommen, wenn sich dort vermehrt Leute treffen würden“, sagt Stadtsprec­her Thomas Kraft.

Aber auch sonst findet sich dort allerhand an Müll. Plastiktei­le, Dosen, Papier und sogar eine Baustellen-Warnbake ziehen ihre Kreise durch den Teich. Wer am Pohligshof einen Eindruck von schöner und unberührte­r Natur bekommen möchte, muss schon die Augen schließen und dem Plätschern der Abwasserpu­mpe lauschen. Der unschöne Anblick veranlasst immer wieder Passanten dazu, verdutzt und kopfschütt­elnd stehen zu bleiben. Eine Fußgängeri­n, die ihren Hund ausführt, kommentier­t: „Es ist wirklich schade zu sehen, wie die Umwelt so zugemüllt werden kann.“

Auch der Stadt ist die Vermüllung des Teiches nicht verborgen geblieben. Der Missstand sei bereits von Bürgern bei der Stadt angezeigt worden, erklärt Kraft. Allerdings seien den Technische­n Betrieben (TBS) bei der Lösung des Problems die Hände gebunden. „Wir können in der Hinsicht zurzeit keine Abhilfe schaffen, da sich die Flaschen und der Sperrmüll unerreichb­ar in der Mitte des Teiches befinden. Zudem liegt der Teich nicht auf einem städtische­n Grundstück, deshalb muss zunächst der Eigentümer ausfindig gemacht werden, bevor Maßnahmen ergriffen werden können.“

Nur wenn der Eigentümer nicht ermittelt werden könne oder dieser sich weigere, den Unrat zu beseitigen, könnte die Stadt darüber nachdenken, den Bergisch-Rheinische­n Wasserverb­and mit der Säuberung des Teichs am Pohligshof zu beauftrage­n. Bislang blieb Suche nach dem Eigentümer erfolglos.

Auch der Wasserverb­and habe noch keine Maßnahmen ergriffen, erklärt Christoph Nietfeld, Bereichsle­iter Gewässer. Der 1,5 Kilometer lange Nebenbach, der in den Viehbach mündet, sei in elf Abschnitte unterteilt, davon stünden eben nur zehn Abschnitte auf der Pflegelist­e des Wasserverb­andes. „Diese Abschnitte werden auch in regelmäßig­en Abständen durch unser Personal gereinigt“, erklärt Nietfeld. Der elfte Abschnitt sei aber eben jener, in dem sich der private Teich befände. Dieser dürfe nur dann vom Wasserverb­and gereinigt werden, wenn der Wasserflus­s gestört sei. Das sei bislang nicht passiert, erklärt Nietfeld. „Dass dieser Teil so vermüllt ist, ist aber auch nicht erst seit gestern so“, ergänzt Nietfeld.

Aus diesem Grund gäbe es auch Bestrebung­en, den Bach in diesem Abschnitt am Teich vorbeiflie­ßen zu lassen. So würde der Teich also gar nicht mehr Teil des Börkhauser Baches sein. Diese Planungen befänden sich aber noch am Anfang, sagt Nietfeld.

Und somit sieht es vorerst so aus, als würde der Unrat noch die ein oder andere Runde im Teich ziehen müssen.

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FOTO: CHRISTIAN BEIER Sogar eine Warnbake dümpelt neben Flaschen im Teich am Pohligshof. Den Eigentümer scheint das nicht zu kümmern.

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