Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Vermüllter Teich: Stadt sucht Eigentümer
Es gab bereits Beschwerden über das verdreckte Gewässer am Pohligshof. Doch Stadt und Wasserverband sind noch die Hände gebunden
Viele Solinger zieht es auch im neuerlichen Lockdown nach draußen. Spazierengehen ist in diesen Tag zu einem Trend geworden. Weniger schön wird es allerdings, wenn man dabei beobachten muss, wie die Natur vielerorts verdreckt wird. Sowie bei einem Teich in Pohligshof unterhalb der Hofschaft Auenberg bei Neu-Löhdorf. Dort liegt die Quelle des Börkhauser Baches. Der Teich ist total vermüllt. Die Frage nach der Zuständigkeit für die Reinigung des Teiches gestaltet sich jedoch schwierig.
Wer an dem Teich nahe dem ehemaligen Bauernhof Börkhaus vorbeigeht, dem bietet sich ein trauriges Bild. Allerlei Flaschen, ganz besonders Bierflaschen, ragen wie kleine Bojen aus dem Wasser. Fand hier etwa eine Corona-Party statt? „Bislang ist uns nichts Derartiges bekannt und das wäre uns in dieser Zeit sicher zu Ohren gekommen, wenn sich dort vermehrt Leute treffen würden“, sagt Stadtsprecher Thomas Kraft.
Aber auch sonst findet sich dort allerhand an Müll. Plastikteile, Dosen, Papier und sogar eine Baustellen-Warnbake ziehen ihre Kreise durch den Teich. Wer am Pohligshof einen Eindruck von schöner und unberührter Natur bekommen möchte, muss schon die Augen schließen und dem Plätschern der Abwasserpumpe lauschen. Der unschöne Anblick veranlasst immer wieder Passanten dazu, verdutzt und kopfschüttelnd stehen zu bleiben. Eine Fußgängerin, die ihren Hund ausführt, kommentiert: „Es ist wirklich schade zu sehen, wie die Umwelt so zugemüllt werden kann.“
Auch der Stadt ist die Vermüllung des Teiches nicht verborgen geblieben. Der Missstand sei bereits von Bürgern bei der Stadt angezeigt worden, erklärt Kraft. Allerdings seien den Technischen Betrieben (TBS) bei der Lösung des Problems die Hände gebunden. „Wir können in der Hinsicht zurzeit keine Abhilfe schaffen, da sich die Flaschen und der Sperrmüll unerreichbar in der Mitte des Teiches befinden. Zudem liegt der Teich nicht auf einem städtischen Grundstück, deshalb muss zunächst der Eigentümer ausfindig gemacht werden, bevor Maßnahmen ergriffen werden können.“
Nur wenn der Eigentümer nicht ermittelt werden könne oder dieser sich weigere, den Unrat zu beseitigen, könnte die Stadt darüber nachdenken, den Bergisch-Rheinischen Wasserverband mit der Säuberung des Teichs am Pohligshof zu beauftragen. Bislang blieb Suche nach dem Eigentümer erfolglos.
Auch der Wasserverband habe noch keine Maßnahmen ergriffen, erklärt Christoph Nietfeld, Bereichsleiter Gewässer. Der 1,5 Kilometer lange Nebenbach, der in den Viehbach mündet, sei in elf Abschnitte unterteilt, davon stünden eben nur zehn Abschnitte auf der Pflegeliste des Wasserverbandes. „Diese Abschnitte werden auch in regelmäßigen Abständen durch unser Personal gereinigt“, erklärt Nietfeld. Der elfte Abschnitt sei aber eben jener, in dem sich der private Teich befände. Dieser dürfe nur dann vom Wasserverband gereinigt werden, wenn der Wasserfluss gestört sei. Das sei bislang nicht passiert, erklärt Nietfeld. „Dass dieser Teil so vermüllt ist, ist aber auch nicht erst seit gestern so“, ergänzt Nietfeld.
Aus diesem Grund gäbe es auch Bestrebungen, den Bach in diesem Abschnitt am Teich vorbeifließen zu lassen. So würde der Teich also gar nicht mehr Teil des Börkhauser Baches sein. Diese Planungen befänden sich aber noch am Anfang, sagt Nietfeld.
Und somit sieht es vorerst so aus, als würde der Unrat noch die ein oder andere Runde im Teich ziehen müssen.