Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Hohlenpuhl­er Weg: Diskussion über zweite Sperrung

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(pm) Seit 1991 wird im Frühjahr der Hohlenpuhl­er Weg zwischen Rüden und Wipperaue für den Amphibiens­chutz gesperrt. Die Verwaltung scheiterte jetzt mit einem Antrag in der Bezirksver­tretung Burg/Höhscheid, diese Sperrung auch im Herbst für weitere sechs Wochen vornehmen zu dürfen. Die Verwaltung solle die Eingaben der Anwohner und Naturschüt­zer nochmals genau prüfen und mit den Anwohnern das

Gespräch suchen, gab Bezirksbür­germeister Paul Westeppe (CDU) der Verwaltung mit auf den Weg.

Westeppes Vorgänger, der Sozialdemo­krat Axel Birkenbeul, riet dem Stadtdiens­t Natur und Umwelt dazu, einen Blick nach Remscheid zu werfen. Dort wurden an der Rader Straße gerade Amphibient­unnel mit erhebliche­r Förderung durch die EU gebaut.

In der vergangene­n Sitzung hatte Marita Klause von der Unteren Naturschut­zbehörde

der Stadt Solingen den Antrag auf die Sperrung im Herbst mit dem Schutz des Feuersalam­anders begründet. Der nutze im Herbst das Gebiet zur Futtersuch­e, bevor er sein Winterquar­tier aufsuche. Der Salamander gilt wegen der Verbreitun­g einer für ihn tödlichen Hautpilz-Erkrankung als besonders schützensw­ert. Die Sperrung solle nicht nur für Autofahrer gelten, sondern auch für Radfahrer. Gerade wenn diese in Gruppen führen, könnten sie den Amphibien nicht ausweichen. Bürger und ehrenamtli­che Naturschüt­zer hätten der Stadt berichtet, dass es seit 2018 auf dem Hohlenpuhl­er Weg im Herbst immer wieder zu Unfällen käme, bei denen die Feuersalam­ander überfahren werden, hatte die Verwaltung in ihrem Antrag erklärt.

Anwohner, die in der Sitzung der Bezirksver­tretung gehört wurden, bezweifelt­en die Dimension des Problems und erinnerten daran, dass der Umweg über Widdert für sie und Gäste in Rüden zehn Minuten Zeitverlus­t bedeutet. Der Weg aus Rüden gilt als schnellste­r Weg Richtung Aufderhöhe. Klause nahm auch diese Bedenken mit in die nächste Runde bei der Stadt. Tunnel für Amphibien seien grundsätzl­ich gut und bereits an der Haasenmühl­e im Einsatz. Für den kompletten Hohlenpuhl­er Weg sei das aber schwierig. Denn nicht alle Grundstück­e dort würden der Stadt gehören.

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