Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Baulücken im Südpark schließen sich
Ju:mo errichtet gerade das zweite Gebäude. Nachbar wird das Architekturbüro von Kai Schüttler.
Wieder ändert der Südpark ein Stück sein Gesicht: Die beiden freien Grundstücke „in zweiter Reihe“hinter den Ateliers werden bebaut. Sichtbare Fortschritte macht schon der Neubau von ju:mo-Inhaber Günther Schorn. Das Richtfest soll, wenn es gefeiert werden darf, Ende Juni stattfinden. Der Bau wird eine um 90 Grad gedrehte Kopie des 2018 errichteten Sitzes seiner Projektbau GmbH sein.
„Wenn der Rohbau fertiggestellt ist, machen wir alles mit unseren eigenen Firmen“
Günther Schorn
ju:mo-Inhaber
„Wir liegen wie bei dem ersten Gebäude gut im Zeitplan“, berichtet der gebürtige Österreicher, der sich 2015 selbstständig machte. Von Anfang April bis Mitte November dauerte damals die Bauzeit. Diesmal will der Tischlermeister und Kaufmann mit sechs Monaten auskommen. Der Rohbau liegt in den Händen der Remscheider Firma Knebes, die schon für das neue Atelierhaus „Studio 39“am Bolzplatz verantwortlich zeichnete.
„Wenn der Rohbau fertiggestellt ist, machen wir alles mit unseren eigenen Firmen“, erläutert Günther Schorn. ju:mo ist Spezialist für den kompletten Innenausbau, hat sich in wenigen Jahren einen Namen im In- wie im Ausland gemacht. „Wir sind gerade an einem großen Projekt in Den Haag beteiligt, wo ein Einkaufszentrum gebaut wird“, erzählt der 43-Jährige. „Außerdem gestalten wir den Umbau eines Altenheims in Düsseldorf und richten Optiker-Läden in Nordrhein-Westfalen ein.“Bei den großen Ausschreibungen gehe es oft um zweistellige Millionenbeträge – „pro Jahr“.
In Solingen übernahm ju:mo für die Stadt-Sparkasse den kompletten Innenausbau des ehemaligen Globus-Warenhauses in Ohligs – mit Ausnahme der Möblierung des Rewe-Marktes. „Es geht uns gut“, sagt Günther Schorn. „Vor einem Jahr hat man zwar die erste Vorsicht bei den Kunden gespürt. Es geht aber wieder voran.“Dazu trägt auch bei, dass die Projektbau GmbH sich neue Segmente erschlossen hat. Schorn: „Seit zwei Jahren sind wir stark im Bankbereich.“
Das machte Mut für den Neubau
– zumal Schorn nur einen kleinen Teil der etwa 700 Quadratmeter Nutzfläche selbst beansprucht. Die 2019 gegründete ju:mo Immobilien GmbH, die ihren Sitz noch in Monheim hat, wird in den zweiten Kubus ziehen. „Sie entwickelt sich sehr positiv“, freut sich der Unternehmer. „Beide Firmen arbeiten sehr eng zusammen.“Die Immobilien GmbH erwirbt und renoviert Gebäude, die dann vermietet oder verkauft werden, ist aber auch als Makler für Dritte tätig – deren Häuser vor dem Verkauf auf Wunsch modernisiert werden.
Hauptnutzer des Neubaus wird die Rheinkultur Medien und Verlags GmbH. Der Spezialist für Außenwerbung, noch an der Bismarckstraße ansässig, vermarktet beispielsweise rund 360.000 Schaltschränke der Telekom. In Solingen nutzt unter anderem die Stadtverwaltung das Angebot. Auch für den Südpark wird so geworben.
Das gefällt Petra Kroetzsch. Sie managt die IG „Wir im Südpark Solingen“und kommentiert: „Wir freuen uns sehr. Rheinkultur passt
perfekt zu unserer Interessengemeinschaft.“
Ein weiteres belebendes Element wird die Ansiedlung des Architekturbüros von Kai Schüttler sein, der noch an der Grünewalder Straße ansässig ist. Der Diplom-Ingenieur hat das 600 Quadratmeter große Areal neben dem ju:mo-Neubau erworben und den Bauantrag für ein zweigeschossiges Haus mit Flachdach eingereicht.
Der Architekt, seine Ehefrau und drei Angestellte sind unter anderem Spezialisten für hochwertige Einfamilienhäuser und den Umbau von Gewerbeimmobilien. Ein schönes Beispiel sind die Ebbtron-Räume an der Dunkelnberger Straße. Aus einer alten Fabrikhalle wurden moderne Räume fürs Coworking.
Auch im Südpark, weiß Günther Schorn, gibt es noch interessante Flächen, die bebaut werden können. Zunächst verfolgt er aber die Fertigstellung des zweiten Würfels. Er erhält eine Dachterrasse mit Außenküche. „Die elektrisch auffahrbare Glaskuppel über dem Zugang haben wir bereits vor vier Monaten bestellt.“Im Bausektor werde das Material knapp – und die Preise zögen an.