Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Kreisverkehr macht Eisernstein grüner
Im Frühjahr 2023 sollen die Arbeiten am Knoten in Lüttringhausen beginnen, 18 Monate später soll er fertig sein. Die Gesamtkosten liegen bei 2,475 Millionen Euro. Pläne sehen mehr Grünflächen und mehr Platz für Fußgänger vor.
Im Frühjahr 2023 sollen die Arbeiten in Lüttringhausen beginnen, 18 Monate später soll der Kreisel fertig sein. Kosten: 2,475 Millionen Euro.
Im Jahr 2005 hatte Verkehrsplaner Burkhard Fey schon einmal eine Planung für einen Kreisverkehr für die Kreuzung Eisernstein in Lüttringhausen erstellt. Sie blieb in den folgenden 16 Jahren in den Schubladen, weil die Stadt seitdem kein Geld für die Umsetzung im Haushalt fand. An der Neuplanung des Kreisels, welche die Verwaltung am Mittwoch in einer Online-Pressekonferenz
„Die Wartezeiten in allen Zufahrten sind mit weniger als 20 Sekunden pro Fahrzeug kurz“
Aus dem Verkehrsgutachten zum geplanten Kreisverkehr
vorstellte, wirkt Fey nun erneut mit – und sie gefällt ihm besser als die erste Version. Ein paar Gründe dafür stellen wir vor.
Zeitschiene und Finanzen Der größte Vorteil der neuen Pläne: Diesmal werden sie tatsächlich umgesetzt. Das versicherte Baudezernent Peter Heinze, der bei seinem Start in Remscheid beim Kottenbutter-Essen des Heimatbunds sehr schnell mit dem Wunsch der Lüttringhausener nach dem Umbau der Kreuzung konfrontiert wurde. Noch in diesem Monat werden Fey und seine Kollegen beim Land den Förderantrag für das Bauprojekt einreichen. Fey ist optimistisch, dass spätestens bis zum Herbst 2022 die Zusage über die mögliche Fördersumme von 1,1 Millionen Euro vorliegt. Insgesamt geht die Stadt von Gesamtkosten von 2,475 Millionen Euro aus. Läuft danach alles glatt mit den Ausschreibungen der Arbeiten, könnten im Frühjahr 2023 die Bauarbeiten beginnen. Bei einer eingeplanten Bauzeit von 18 Monaten wäre der Kreisverkehr dann Ende 2024 fertig.
Details Der neue Kreisel kommt ohne Bypass aus. Der Verzicht auf die damals eingeplante Möglichkeit, aus der Gertenbachstraße kommend direkt nach rechts in die Lindenallee
abzubiegen, ohne dafür in den Kreisverkehr einfahren zu müssen, schafft viel Platz im Verkehrsraum. Der wird nun unter anderem für die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern genutzt, denen mehr Platz eingeräumt wird. Wie Planer Jonas Rösner berichtet, wird die Einmündung in die Schulstraße baulich verengt, um die Autofahrer vor dem Zebrastreifen zum langsamen Fahren zu verleiten.
Erscheinungsbild Der Kreisverkehr werde das Eingangstor ins Lüttringhausener Zentrum auch optisch ordnen und aufwerten, sagt Heinze. Bestimmt aktuell vor allem Asphalt die Anmutung, so soll es hier künftig nicht nur aufgeräumter, sondern auch deutlich grüner werden. Die Pläne sehen Grünflächen nicht nur auf der Mittelinsel sondern auch an den Rändern des Kreisverkehrs vor. Aktuell sind dort zusätzliche Bäume eingeplant. Möglich sei aber auch, dass die Technischen Betriebe dort ihre bei den Bürgern so beliebten Blühwiesen anlegen, sagt Fey.
Busverkehr Die Bushaltestellen an der Barmer Straße rücken auf Wunsch der Stadtwerke näher heran an den Kreuzungsbereich. Für Umsteiger zwischen den Linien bringe das Vorteile, sagt Fey.
Leistungsfähigkeit Die Stadt hat einen Gutachter errechnen lassen, wie der geplante Kreisel die Verkehrsströme
über den Tag hinweg verarbeiten kann. Dabei wurden auch die erwarteten zusätzlichen Verkehre eingerechnet, die beim Bau eines Designer-Outlet-Centers in Lennep anfallen würden. Ergebnis: Auch mit dieser zusätzlichen Auslastung bekommt der Kreisel Schulnoten zwischen Sehr gut bis Gut. Nur die Abbiege-Beziehung aus der Lindenallee in die Gertenbachstraße erhält im Feierabendverkehr ab Nachmittag ein C für befriedigend. 2040 Autos passieren in dieser Zeit pro Stunde die Kreuzung. Das C sei aber immer noch ein sehr guter Wert, sagt Rösner. Straßen.NRW etwa plane meist mit dem Ziel, ein D für ausreichend zu erreichen. Der Durchfluss sei zu jeder Tageszeit gewährleistet.