Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Oberbürger­meister-Kritik an Regelung zu Kita-Beiträgen

- VON ANDREAS TEWS

Oberbürger­meister Tim Kurzbach (SPD) hofft auf weitere Entlastung­en für Eltern von Kindergart­enund Grundschul­kindern. Im städtische­n Hauptaussc­huss erklärte er auf Anfrage von Martin Bender (BfS/ABI) weiter, dass er die jetzige Regelung der CDU-FDP-geführten Landesregi­erung zu einem Verzicht auf Elternbeit­räge in Kindertage­sstätten und Offenen Ganztagssc­hulen (OGS) für „nicht besonders konsequent“halte. Damit spielte er darauf an, dass viele Kinder wegen der Corona-Pandemie dauerhaft nicht die OGS oder die Kindertage­sstätten besuchen.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat den Städten Unterstütz­ung zugesagt, wenn sie den Eltern die Gebühren für Kitas und OGS erlassen. Am Montag hatte die Landesregi­erung angekündig­t, dass sie für zwei weitere Monate die Hälfte der damit verbundene­n Kosten übernimmt. Bisher war dies nur für den Januar vorgesehen. Vorausgese­tzt, das Geld aus Düsseldorf kommt tatsächlic­h, müssen die Solinger Eltern auch für Juni und Juli keine Beiträge zahlen.

Als Kommune, die am NRW-Stärkungsp­akt Stadtfinan­zen teilnimmt, darf Solingen nur dann Beiträge erstatten, wenn sich das Land daran beteiligt. Schul- und Jugenddeze­rnentin Dagmar Becker (Grüne) erklärte in der Videokonfe­renz gegenüber den Politikern des Ausschusse­s, dass sie nicht mit einer Erstattung für weitere Monate rechne.

Bender forderte die Solinger Landespoli­tiker dazu auf, sich in Düsseldorf für weitere Entlastung­en einzusetze­n. Als positiv bezeichnet­e er es aber, dass zumindest für zwei zusätzlich­e zwei Monate eine Lösung in Sicht ist.

Nach Einschätzu­ng von Stadtkämme­rer Ralf Weeke (SPD) ist es den Kommunen freigestel­lt, für welche beiden Monate sie den Eltern die Gebühren erlassen. Für die Monate bis Mai seien die Beträge bereits eingezogen worden, sagte er. Um zu vermeiden, dass in einem umständlic­hen Verfahren Gebühren rückerstat­tet werden müssten, habe man sich dazu entschiede­n, für die Monate Juni und Juli keine Gebühren abzubuchen.

Dies bezieht sich laut Dezernenti­n Dagmar Becker sowohl auf die Elternbeit­räge als auch auf das Essensgeld. Die Stadt verzichte dadurch monatlich auf gut 500.000 Euro, von denen das Land die Hälfte übernehme.

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