Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
„NRWeltoffen“: Online-Vorträge mit Solinger Bezug
(pm) Gleich eine ganze Reihe an Online-Vorträgen bietet „NRWeltoffen“an. Darunter sind verschiedene Anbieter vereint, die gesellschaftliche und historische Themen im Mai aufarbeiten. Daraus jetzt Vorschläge mit starkem Solingen-Bezug.
Samstag, 8. Mai, 17 Uhr
„NRWeltoffen“weist auch auf die Eröffnung von gleich drei Ausstellungen hin, die unter dem Titel des Zitas von Kurt Tucholsky „. . . und laut zu sagen: Nein“im Zentrum für verfolgte Künste mit Online-Grußwörtern und Video-Einspielern stattfindet. Die Schau zeigt Kunst von Menschen, die unmittelbar ihre Erlebnisse in Konzentrationslagern in Kunstwerke nach ihrer Befreiung oder Entlassung umsetzten. Sie sind erschütternd und zugleich Zeugnisse für das Glück der Künstler, der Todesmaschine der Nazis entkommen zu sein. Wie sich dagegen Widerstand in Solingen organisierte, beschreibt der Verein für das Max-Leven-Zentrum. Der Livestream ist abrufbar unter www.verfolgte-kuenste.com.
Die beiden Solinger Journalisten Annemarie Kister-Preuss und Uli Preuss erinnern an ihre beruflichen Erlebnisse zu einem Prozess, der Ende der 1989 fast weltweit für Aufsehen sorgte – und in der Klingenstadt besonders. Denn vor Gericht stand der Solinger Gottfried Weise, der für drei Morde als „Wilhelm Tell von Auschwitz“vom Wuppertaler Landgericht zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. Nach dem Schuldspruch floh er in die Schweiz, wo er später entdeckt wurde. Beide Journalisten widmen sich auch dem Aspekt, dass alte NS-Seilschaften noch fast 50 Jahre nach Kriegsende imstande waren, die deutsche Justiz an der Nase herumzuführen. Anmeldung per E-Mail an info@ max-leven-zentrum.de.
Sonntag, 9. Mai, 17 Uhr
Montag, 17. Mai, 18.30 Uhr
Ralf Rogge ist nicht nur der Leiter des Solinger Stadtarchivs. Der Historiker weiß auch fundiert und spannend aus der Solinger Geschichte zu erzählen. Das „rote Solingen“von
1920 bis 1933 ist diesmal sein Thema. Rogge beleuchtet den Hintergrund: Solingen galt vor dem Ersten Weltkrieg als Hochburg der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung und wurde in den Jahren der Weimarer Republik zu einer der kommunistischen Hochburgen in Deutschland. Nach der Städtevereinigung
1929 wurde mit Hermann Weber sogar ein Kommunist zum Oberbürgermeister gewählt. Anmeldung per E-Mail an heinz-werner.wuerzler @ bergische-vhs.de.