Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Verein fördert Schüler spielerisc­h

Der Verein Zukunfts-Campus hat über eine Stiftung Geld für ein Projekt erhalten.

- VON MELISSA WIENZEK

Wo ordne ich den bunten Bauklotz auf dem Koordinate­nsystem ein? Und wie kann ich das Foto einer Kirsche in Pixel codieren? Die kniffligen Spiele der Reihe „Digital Starter“haben es in sich. Es handelt sich bei der Edition der Firma Wehfritz nicht um gewöhnlich­e Gesellscha­ftsspiele, obwohl sie genau so hübsch sind, sondern um Spiele, die ein grundlegen­des Verständni­s digitaler Technik vermitteln.

Und das spielend. Die Zielgruppe: Vorschulki­nder sowie Erst- und Zweitkläss­ler. Der Lenneper Verein Zukunfts-Campus konnte dank einer 2550-Euro-Zuwendung der Josef und Martha Rotter-Stiftung über den Stifterver­band für die deutsche Wissenscha­ft 15 solcher Spiele anschaffen und einen Trainer für Workshops beauftrage­n.

Holger Häde (Zukunfts-Campus) und Katrin Eutin suchen nun drei Grundschul­en, die solch einen Workshop mit den „Digital Starter“-Spielen durchführe­n möchten – sobald Präsenzver­anstaltung­en wieder möglich sind. Die ersten drei Bewerber erhalten den Zuschlag. Und die erste Schule, die sich meldet, darf die Spiele sogar behalten.

Geplant sind zweimal drei Stunden, coronakonf­orm. Lehrer und Kinder erforschen den „Coding Architect“, das „Legespiel Pixel“& Co. dann gemeinsam – und kommen dabei auch in Bewegung. „Kinder sind dann mal der Roboter, mal der Programmie­rer, mal der Computer“, erklärt Katrin Eutin, Erzieherin und stellvertr­etende Leiterin eines Remscheide­r Familienze­ntrums.

Sie ist überzeugt vom pädagogisc­hen Konzept der Spiele. „Sie schaffen einen kinderleic­hten, spielerisc­hen Zugang zu digitalen Medien – ohne Endgeräte, aber mit Spaß. Denn Medienkomp­etenz bedeutet nicht, einfach ein iPad auf den Tisch zu legen.“

Kinder beschäftig­ten sich selbststän­dig mit den „Digital Starters“– und dürften dabei bewusst auch Fehler machen und sie selbst korrigiere­n. Denn die Fehlerkult­ur gehöre genauso zu einer gesunden Entwicklun­g. „Kinder begreifen am ehesten, wenn sie begreifen.“Der gemeinsame Bau einer Burg oder eines Pixelbilde­s führe die Kinder nicht nur an Algorithme­n oder systematis­ches Vergleiche­n heran, sondern fördere auch Teamgeist, Konzentrat­ion, problemlös­endes Denken und soziale Kompetenze­n, sagt Häde.

„Im Nachgang ist das Spiel übertragba­r auf ein Endgerät. Man kann zum Beispiel Brücken schlagen zum Programmie­ren oder erklären, warum es nicht sinnvoll ist, Bilder ins Internet zu stellen“, erklärt Häde, der betont: „Wir müssen den Spagat zwischen analog und digital schaffen.“

Digitale Bildung und berufliche, geschlecht­erübergrei­fende Orientieru­ng könne mit den Wehfritz-Spielen bereits früh vermittelt werden. Spaß ist dabei auf jeden Fall garantiert.

Kontakt Schulen können sich per E-Mail bewerben: hallo@campus-verein.de

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FOTO: SIEWERT Holger Häde und Katrin Eutin mit den Spielen der Reihe „Digital Starter“, die ein grundlegen­des Verständni­s digitaler Technik vermitteln.

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