Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Mehr Nachhaltigkeit bei einer Buga 2031
Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind will ein neues Konzept für die Bundesgartenschau. Auch andere Schlüsselthemen der Stadt müssten eingebunden werden. Für Cottbus kommt ein Tausch auf 2033 nicht in Frage.
Die Planungen rund um eine mögliche Bundesgartenschau 2031 in Wuppertal nehmen neue Fahrt auf. OB Uwe Schneidewind (Grüne) bringt seine Ideen in die Neuausrichtung des Konzepts ein. Motto: „Mehr Nachhaltigkeit, weniger Blümchenschau.“Auch der Unterstützerkreis um Peter Vaupel, Vorsitzender des Stadtverbandes der Bürgervereine, macht mobil: In Kürze soll der Verein Freunde und Förderer der Buga gegründet werden. Die innerhalb der Verwaltung und der Buga-Gesellschaft (DBG) ins Spiel gebrachte mögliche Verschiebung auf 2033 scheint hingegen hinfällig: Cottbus, aktuell für 2033 gesetzt, sieht in einem Tausch keine Option.
Nach der Sommerpause soll der Wuppertaler Rat über die Bewerbung für 2031 entscheiden. Bis dahin wolle man eine Vorlage erarbeiten, „die eine breite Mehrheit in der Politik erhält“, kündigt Schneidewind an. Denn egal, wie ausgereift das Konzept sein werde: „Es bleiben Restrisiken.“Es werde keine gänzlich neue Konzeption geben. Das Grundgerüst stehe, etwa der Plan einer Hängebrücke zwischen Kaiserund Königshöhe oder einer Seilbahn am Zoo. Doch Schneidewind will eigene Akzente setzen, eben Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellen, eine Brücke zum Projekt Circular Valley schlagen. „Eine Buga muss insgesamt in das strategische Konzept der Stadt passen.“Auf dem Weg zur Buga müsse man auch andere Schlüsselthemen zur Außendarstellung Wuppertals bespielen und Zusatzeffekte erreichen.
Eine Gartenschau müsse für einen hohen Erlebnisfaktor sorgen. „Den werden wir haben, schon durch das bisherige Konzept“, sagt Schneidewind. Das Grundgerüst sei ja auch bei der DBG gut angekommen. Im Gespräch mit dem Planungsbüro RMP Lenzen (Bonn) gehe es jetzt um ein Mobilitätskonzept. „Muss man für 2031 wirklich eine Buga mit der Annahme planen, dass 80 Prozent der Menschen mit dem Auto kommen?“, fragt der Oberbürgermeister. Schon der Weg zur Buga müsse ein Erlebnis werden, dazu wolle man zum Beispiel die Radtrassen mehr einbinden.
Dass innerhalb der Wuppertaler Verwaltung die Idee einer Buga nicht nur Freunde hat, ist bekannt.
Auch Schneidewind galt zunächst nicht als Fürsprecher, präsentierte sich auch im Januar im Gespräch mit der WZ eher zurückhaltend. Das hat sich geändert, die Neuausrichtung, der Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit geht auf ihn zurück. „Das ist schon mein persönliches Anliegen und mich freut, dass die Buga-Gesellschaft das auch überzeugt.“
Die große Frage wird sein, wie sich die Buga mit dem zweiten Großprojekt der Stadt für die nächsten Jahre, dem Pina-Bausch-Zentrum, finanziell vereinbaren lässt. In der ersten Machbarkeitsstudie von 2018 war von rund 71 Millionen Euro Eigenanteil der Stadt Wuppertal für die Buga die Rede, verteilt auf den Zeitraum von 2018 bis 2032, mit Schwerpunkt im Jahr 2027, also wenn das Bausch-Zentrum planmäßig abgeschlossen sein sollte.
Peter Vaupel ist überzeugt, dass beides möglich ist. Kurzfristig soll nun der Verein Freunde und Förderer der Buga für das Projekt werben. „Zeigen, dass auch die Bürgerschaft dahinter steht“, betont der Stadtverbandsvorsitzende der Bürgervereine. Für ihn sei zweitrangig, ob es 2031 oder 2033 werde. „Hauptsache, die Buga kommt.“
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