Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Großbrand in Ohligser Autohaus

Mehrere Fahrzeuge brannten vollständi­g aus. Verletzt wurde niemand. Die Kriminalpo­lizei ermittelt. Brandstift­ung erscheint wahrschein­lich.

- VON ALEXANDER RIEDEL

Ein beißender, verbrannte­r Geruch lag noch am Samstagmor­gen über der Kottendorf­er Straße – und war für Passanten zunächst der einzige Hinweis auf die Ereignisse der vorangegan­genen Nacht. Denn im Autohaus Schönauen ging die Arbeit scheinbar ihren gewohnten Gang: Mitarbeite­r führten Kundengesp­räche, nebenan fuhren Autos durch die betriebsei­gene Waschstraß­e.

Erst ein Blick hinter den Gebäudekom­plex gewährte dem Besucher einen Eindruck vom Inferno, dass einige Stunden zuvor über das Gelände hereingebr­ochen war: Hinter Absperrban­d an der Rückseite der Werkstatt reihte sich ein Autowrack an das andere. Hier fraßen sich die Flammen durch Reifen und Blech. Scheiben zerbarsten. Dort, wo vorher die Kühlerhaub­en die Motoren verdeckt hatten, klafften nur wenige Stunden später riesige dunkle Löcher, nachdem das Autohaus in der Nacht von Freitag auf Samstag zum Schauplatz eines Großbrande­s geworden war.

Auch die Fenster einer Halle platzten durch die Hitze. „Zum Glück war die Feuerwehr schnell da, um noch Schlimmere­s zu verhindern“, sagte Geschäftsf­ührer Franz-Josef Schönauen am Samstagvor­mittag. Am späten Freitagabe­nd hatte er den Brand mit ansehen müssen, als er zum Brandort geeilt war. „Natürlich will man erst einmal sichergehe­n, dass niemand verletzt wurde“, sagte er.

Um 22.10 Uhr hatte ein erster Alarm Mitarbeite­r der Bergischen Bewachungs­gesellscha­ft zum Autohaus geführt. Sie konnten zunächst jedoch nichts feststelle­n. Etwa eine halbe Stunde später folgte der nächste Alarm. Und diesmal musste die Feuerwehr ausrücken. Berufsfeue­rwehrleute von allen drei Solinger Wachen sowie Einsatzkrä­fte der Freiwillig­en Feuerwehr kämpften gegen die meterhoch aufsteigen­den Flammen – und sahen sich gleich zwei Brandherde­n gegenüber.

Zwölf Autos brannten. Kleinere Explosione­n – verursacht durch geplatzte Autoreifen – hallten durch die Umgebung und schreckten viele Ohligser auf. Mit Löschschau­m bedeckte die Feuerwehr schließlic­h die Fahrzeuge. Rund zwei Stunden dauerte der Einsatz. Die Schadenssc­hätzung von 400.000 Euro wollte Franz-Josef Schönauen zunächst nicht bestätigen. Keinen Zweifel hat er aber daran, dass es sich beim an verschiede­nen Stellen ausgebroch­enen Feuer um das Werk von Brandstift­ern handelt.

Die Polizei nahm noch in der Nacht die Ermittlung­en auf. Für Schönauen ist es nicht die erste Erfahrung in dieser Hinsicht: Schon vor etwa zwei Jahren habe jemand versucht, das Reifenlage­r anzuzünden, erklärte der Unternehme­r. Zum Glück schlug der Plan fehl. „Wir haben sehr aufmerksam­e Nachbarn“, sagte Schönauen.

Viel Zeit, den spätabendl­ichen Schock zu verdauen, blieb ihm nicht: „Wir haben das Schadensma­ß in Augenschei­n genommen, uns überlegt, welche Maßnahmen es zu unternehme­n gibt und den Betrieb wieder geöffnet.“Ein Hilfsangeb­ot kam bereits von einem Kollegen aus Langenfeld.

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FOTOS: GATTUS (3), MEUTER (3) Die Flammen waren in der Nacht zu Samstag weithin zu sehen. Hohe Rauchsäule­n stiegen auf. Der Einsatz der Feuerwehr an der Kottendorf­er Straße ging über Stunden.
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Die Feuerwehr legte über die ausgebrann­ten Autos Löschschau­m.
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Die Feuerwehrl­eute hatten zwei Stunden alle Hände voll zu tun.
 ??  ?? Zwei ausgebrann­te Auto-Wracks am Morgen nach dem Großbrand.
Zwei ausgebrann­te Auto-Wracks am Morgen nach dem Großbrand.
 ??  ?? Auf dem Hof des Autohauses reihten sich die ausgebrann­ten Fahrzeuge auf.
Auf dem Hof des Autohauses reihten sich die ausgebrann­ten Fahrzeuge auf.
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Bei dem Feuer wurden auch Gebäude in Mitleidens­chaft gezogen.

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