Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Ärzte sehen Deutschlan­d fast am Ziel

Auch die Kanzlerin ist optimistis­ch, dass die dritte Corona-Welle gebrochen ist.

- VON JAN DREBES

Führende Intensivme­diziner haben sich angesichts sinkender Infektions­zahlen und einer abnehmende­n Zahl von Corona-Intensivpa­tienten zuversicht­lich geäußert: „Wir befinden uns auf einer abschüssig­en Zielgerade­n. Die dritte Welle ist gebrochen“, sagte der wissenscha­ftliche Leiter des Divi-Intensivre­gisters, Christian Karagianni­dis, unserer Redaktion. „Die Situation auf den Intensivst­ationen wird sich bezogen auf die Covid-Patienten mit voraussich­tlich 1000 Patienten Ende Juni entspannt haben.“Das Robert-Koch-Institut meldete am Sonntagvor­mittag 119 Neuinfekti­onen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche. In NRW sank der Inzidenzwe­rt auf 129,2.

Als Grund für die positive Entwicklun­g sieht Karagianni­dis neben den aktuellen Maßnahmen vor allem das Voranschre­iten der Impfung der über 50-Jährigen. „Wenn diese Gruppe einen Impfschutz hat, ist der Spuk vorbei. Die Zahl der ganz jungen Intensivpa­tienten ist insgesamt niedrig“, so Karagianni­dis, der auch Präsident der Deutschen Gesellscha­ft für Internisti­sche Intensivme­dizin und Notfallmed­izin ist.

Zuvor hatte bereits Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) von einer positiven Entwicklun­g gesprochen. Wörtlich sagte sie: „In Deutschlan­d scheinen wir auch die dritte Welle gebrochen zu haben.“Intensivme­diziner Karagianni­dis teilt diese Einschätzu­ng, forderte jedoch besondere Vorsichtsm­aßnahmen für Flugreisen­de aus weiter entfernten Ländern, um das Einschlepp­en von Virus-Varianten zu unterbinde­n. „Um diesen Erfolg nicht zu gefährden, sind strenge Kontrollen von Reiserückk­ehrern aus Ländern außerhalb Europas entscheide­nd. Sie sollten in den Ferien an den Flughäfen einen PCR- und einen Schnelltes­t machen müssen“, sagte Karagianni­dis. „Das brauchen wir, um die Ausbreitun­g möglicherw­eise gefährlich­er Mutationen in Deutschlan­d einzudämme­n“, so der Mediziner.

 ?? FOTO: U. MISERIUS ?? Intensivbe­tten wie hier im Klinikum Leverkusen leeren sich.
FOTO: U. MISERIUS Intensivbe­tten wie hier im Klinikum Leverkusen leeren sich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany