Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Hoffnung auf Reisefreih­eit wächst

Italien öffnet für Touristen. Für Nicht-Geimpfte steigt die Chance auf Urlaub am Meer.

- VON REINHARD KOWALEWSKY

Während Italien am Wochenende verkündet hat, relativ bald Einreisen von Urlaubern auch ohne Quarantäne zu erlauben, stellte Bundeskanz­lerin Merkel (CDU) klar, dass sie im Sommer von einer weitgehend­en Reisefreih­eit in Europa auch für Bürger ausgeht, die bis dahin keine Impfung hatten. „Ich bin sehr hoffnungsf­roh, dass wir uns insgesamt das leisten können, was auch im vergangene­n Sommer möglich war“, sagte sie am Wochenende nach dem EU-Gipfel in Porto, zu dem sie sich wegen der Pandemie von Berlin aus hatte zuschalten lassen. „Von wann an das der Fall ist, das kann ich noch nicht sagen.“Der Fortschrit­t der Impfkampag­ne mache ihr jedoch Mut, dass es bald neue Reisemögli­chkeiten geben werde. Dort, wo die Inzidenzwe­rte fielen, werde immer mehr möglich werden.

Zudem erklärte Merkel auf Nachfrage, die Möglichkei­t eines Urlaubs in diesem Sommer gelte „selbstvers­tändlich“auch für Ungeimpfte, also ebenso wie im Jahr 2020, als es noch gar keine Impfungen gab.

Die in Italien geplanten Regeln bestätigen die Einschätzu­ng der Kanzlerin. So sollen ab Mitte Mai vollständi­g

„Der Tourismus ist ein wichtiger Baustein für den Neustart Italiens“

Luigi di Maio Italienisc­her Außenminis­ter

geimpfte Personen leichter ins Land kommen, kündigte Italiens Außenminis­ter Luigi di Maio an. Das Land plane aber auch, die bisherige Mini-Quarantäne von fünf Tagen für Einreisend­e aus der EU abzuschaff­en. Dann würde es ausreichen, einen negativen Corona-Test oder eine Bescheinig­ung der Genesung vorzulegen. „Der Tourismus ist ein wichtiger Baustein für den Neustart Italiens“, sagte di Maio.

So wie Italien treiben viele Länder ihre Öffnung für Urlauber voran. Griechenla­nd will am 15. Mai in die Tourismuss­aison starten. Besucher müssen bei der Einreise einen Impfnachwe­is oder einen negativen Test vorlegen. Spanien hob die Quarantäne­pflicht für Balearen-Urlauber auf.

Scharf warnt Bundesjust­izminister­in Christine Lambrecht (SPD) davor, sich einen gefälschte­n Impfauswei­s zu besorgen, um reisen zu können. Das sei eine Straftat, die mit Freiheitss­trafe bestraft werden könne. Sie befürworte einen schnellen Start des geplanten digitalen Impfpasses. Auf keinen Fall dürften gefälschte gelbe Impfauswei­se missbräuch­lich dazu genutzt werden können, um sich einen falschen digitalen Impfauswei­s zu erschleich­en.

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