Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Solinger genießen sonnigen Muttertag

Am Sonntag war im Botanische­n Garten, in Gräfrath und anderswo viel los

- VON JUTTA SCHREIBER-LENZ

(jsl) Endlich Sonne: T-Shirt statt Pulli, Sonnenbril­le statt Regenkapuz­e, gute Laune statt genervter Blicke. Nichts wie hinaus ins Freie, um viele der wärmenden Strahlen abzubekomm­en: Für viele Solinger war das die Überschrif­t für den gestrigen Sonntag, der schon im Vorfeld als „Wärme-Insel“mit sommerlich­en Temperatur­en angekündig­t war.

Viele sorgten bereits am Samstag vor: Grillkohle, Würstchen, Soßen, Brot und Zutaten, aus denen sich leckere Salate zaubern lassen, stapelten sich in den Einkaufswa­gen auf den Parkplätze­n der Supermärkt­e. „Wir werden mit der Familie die Grillsaiso­n eröffnen“, erzählte Florian Klein beim Befüllen seiner Taschen im Kofferraum. Aber nicht nur nach Garten oder Balkonien stand den Solingern am Sonntag der Sinn. Auch Eis erfreute sich bei Temperatur­en um die 25 Grad großer Beliebthei­t. An den Eisdielen der Ausfahrtss­traßen oder auf dem Gräfrather Marktplatz bildeten sich längere Warteschla­ngen.

„Mein erstes dunkles Schoko-Eis in diesem Jahr“, lachte Moritz (6), bevor er ins Schleck-Vergnügen eintauchte. Zuvor war er mit seinen Eltern auf dem Spielplatz Engelsberg­er Hof gewesen. Dort hatte er ein paar Kraxelrund­en auf der Lok „Schnaufi“absolviert, war mit Schwung die Röhrenruts­che hinunterge­brettert und auf dem Klettersch­iff herumgetob­t. In Gesellscha­ft vieler Altersgeno­ssen, die mit ihren Eltern oder Großeltern ebenfalls den Sonnentag für einen Ausflug in die Ohligser Heide nutzten.

Im nahe gelegenen Vogelpark war ebenfalls eine Menge los – allerdings nicht übermäßig. Online-Buchungen und der nötige tagesaktue­lle Schnelltes­t schienen doch für viele eine Hürde darzustell­en. Ähnliches berichtete­n auch die Mitarbeite­r der Gräfrather Fauna. Dort ist zwar keine Voranmeldu­ng per Mausklick mehr erforderli­ch, wohl aber die Vorlage eines offizielle­n Negativ-Stempels eines Corona-Schnelltes­t-Zentrums.

Wer weniger Action, dafür aber die Muße eines gemütliche­n Parkbummel­s suchte, war am Sonntag im Botanische­n Garten genau richtig. Geradezu idyllisch plätschert­e der Wasserlauf durch den Irisgarten, wo verschiede­ne Violett-Töne leuchten. Zwar blühten noch nicht die namengeben­den Schwert-Lilien, dafür aber üppige Hasenglöck­chen. Ein Traum, sich auf einer der bereitsteh­enden blauen Liegen niederzula­ssen und die Nase in die Sonne zu strecken.

Ein paar Höhenmeter weiter saß eine ältere Dame am Bücherschr­ank auf der Leseterras­se. Sie hatte sich einen der Stühle genommen, die farblich mit den dort gepflanzte­n gelben und rostroten Stiefmütte­rchen harmoniert­en, und schaute versonnen lächelnd hinüber zum Spielplatz. Dort sausten zwei kleine Dreikäseho­chs gerade die Rutsche hinunter. „Meine Tochter hat mich zum Muttertag hierhin abgeholt, eine schöne Idee“, sagt sie, ohne ihren Namen nennen zu wollen. „Man soll sich ja noch nicht als Familie treffen, aber hier im Freien geht es dann doch. Meine Enkel genießen den Spielplatz und ich die tolle Blütenprac­ht.“

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FOTO: CB In der Fauna gingen Kinder mit dem Pfau auf Tuchfühlun­g.

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