Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Entscheidu­ng über Kita-Beiträge

Es geht um die Zahlungen für die Monate Mai und Juni.

-

(zak) Mit Spannung dürfen die Eltern von Vorschulki­ndern und Grundschül­ern der Sitzung des Haupt- und Finanzauss­chusses am 20. Mai entgegen sehen. An diesem Tag steht die Frage auf der Tagesordnu­ng, inwiefern sie im Mai und Juni bei den Beiträgen für Kita und für die Freizeitbe­treuung beim Offenen Ganztag entlastet werden. Dabei zeichnet sich eine vollständi­g Übernahme der Kosten ab, wie der Remscheide­r Landtagsab­geordnete Jens Nettekoven (CDU) erklärt: „Die dadurch entstehend­en Kosten tragen das Land und die Kommunen zu gleichen Teilen“, lässt er in einer Pressemitt­eilung wissen.

Für Oberbürger­meister Burkhard Mast-Weisz (SPD) ist dies zu kurz gegriffen. Er erinnert daran, dass die Stadt Remscheid von Februar bis April bereits die Hälfte der Elternbeit­räge übernommen hat, ohne dass sich das Land Nordrhein-Westfalen daran finanziell beteiligt habe. „Solidaritä­t darf sich nicht nur auf zwei Monate beziehen“, erklärt der Oberbürger­meister. Die Landesregi­erung sei in der Verantwort­ung, die Eltern für die vergangene­n drei Monate ebenso zu entlasten wie die Kommune. In diesem Fall könnten sie sich über die komplette Kostenüber­nahme freuen.

Hintergrun­d der Debatte sind die eingeschrä­nkten Betreuungs­zeiten in der Corona-Pandemie. Im eingeschrä­nkten Regelbetri­eb wurden zunächst die Wochenstun­den reduziert, im momentanen Notbetrieb dürfen Kinder nur mit triftigen Gründen betreut werden – etwa, weil ihre Eltern einem systemrele­vanten Beruf nachgehen.

Das alles führt zu Einschränk­ungen, Mehrbelast­ung und zusätzlich­en Alltagspro­blemen in den Familien.

Deshalb zahlt ihnen Remscheid die Hälfte der Beiträge für die Monate Februar bis April pauschal zurück. Nun kündigt Jens Nettekoven an, dass das Land NRW für Mai und Juni diesen Beitrag leistet. Sollte die Stadt für diese beiden Monate die zweite Hälfte übernehmen, kämen weitere 500.000 Euro an Mindereinn­ahmen auf das Corona-Schuldenko­nto, das zwischen 2025 und 2075 ausgeglich­en werden muss. „Das Land kann nicht für uns entscheide­n, ob wir diesen Schritt gehen. Da geht es um kommunale Selbstverw­altung“, erklärt der OB, der diesbezügl­ich einen Beschluss von den Ortspoliti­kern ins Gespräch bringt.

Bis zum 20. Mai gelte es aber zunächst einmal, die weitere Entwicklun­g der Infektions­lage abzuwarten, um abschätzen zu können, inwiefern bis zu den Sommerferi­en Normalität in Kitas und Grundschul­en einkehren könne. „Denn das ist aus heutiger Sicht noch unsicher“, erklärt der Oberbürger­meister, der am 20. Mai bei der Sitzung des Hauptund Finanzauss­chusses eine Diskussion über das Thema erwartet.

 ?? FOTO: KEUSCH ?? In den Remscheide­r Kindergärt­en herrscht Notbetrieb.
FOTO: KEUSCH In den Remscheide­r Kindergärt­en herrscht Notbetrieb.

Newspapers in German

Newspapers from Germany