Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Diskussion über Öffnung für Radfahrer.
Die Lüttringhauser SPD und Grüne wollen mit einer Öffnung der Remscheider Straße für den Radverkehr die Verbindung in den Dorfkern attraktiver machen. Die CDU hat Bedenken. Schutzstreifen soll für mehr Sicherheit sorgen.
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Nach und nach erhält der Radverkehr mehr Platz im Remscheider Verkehrsraum. Dass die klimafreundliche Bewegungsart gefördert werden soll, Maßnahmen aber nicht immer unstrittig sind, zeigt die Diskussion über mögliche Verbesserungen in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV ) Lüttringhausen. SPD und Grüne stellten einen gemeinsamen Prüfantrag an die Verwaltung zur möglichen Öffnung der Einbahnstraßen für den Radverkehr zum Dorfkern.
Die CDU-Fraktion äußerte Bedenken zu den Plänen für die Remscheider Straße Richtung Richthofenstraße. Der Kreuzungsbereich am Eiscafé Belfi stelle speziell für junge Radfahrer eine Gefahrensituation dar, sei unübersichtlich, nannte Sebastian Hahn einen Grund für die Bedenken seiner Partei. Zudem gebe es mit dem jetzt schon zulässigen Radweg entlang des Jahnplatzes eine gute Alternative zur viel befahrenen Hauptstraße.
Dass die Öffnung für den Radverkehr funktioniere, zeigten viele Beispiele aus der Nachbarstadt, argumentierte Bezirksbürgermeister Jürgen Heuser (SPD). Auch Jutta Velte (Grüne) ist davon überzeugt, dass der Ortsteil durch eine Öffnung der Einbahnstraße profitieren würde. Einigen konnten sich das Gremium auf einer Abänderung des Antrages. Demnach sollen entsprechend des Radwegekonzeptes für den Bereich die zügig umsetzbaren möglichen Maßnahmen geprüft und die einzelnen Planungen vor einer Umsetzung der BV vorgestellt werden.
Zum Antrag gehört auch, den Bereich Remscheider Straße bis zur Einmündung August-Erbschloe-Straße für den Radverkehr zu ertüchtigen, um die Einfahrt nach Lüttringhausen attraktiver zu gestalten.
Die Aufbringung eines Schutzstreifens auf der Remscheider Straße in Höhe von Altenheim und Stiftung Tannenhof, wie zunächst von SPD und Grünen gewünscht, wird es vorerst jedoch nicht geben. Der Grund: Dieser Teil der Straße gehört nicht der Kommune, sondern Straßen NRW. „Das Land müsste dafür der Stadt die Straße schenken oder verkaufen“, erklärte Bezirksbürgermeister Jürgen Heuser (SPD). Bernhard Ruthenberg (Grüne) äußerte darüber sein Unverständnis und enthielt sich als Einziger zudem bei der Abstimmung zur Errichtung einer E-Ladesäule für zwei E-Autos in Höhe der Stiftung. Seiner Meinung nach widersprechen sich Schutzstreifen und Stellflächen für E-Autos an dieser Stelle.
Einstimmigkeit herrschte dafür allerdings beim Beschluss einer Maßnahme für die kurzfristige Verbesserung für den Weg von der Blume bis kurz vor der Kreuzung Eisernstein. Sie ist Teil der alternativen Routenführung zur favorisierten Balkantrasse. Da die Umsetzung dieser aufgrund von Grundstückerwerben
dauert, soll mithilfe von Schutzstreifen schnelle Abhilfe für die Sicherheit der Radfahrer geschaffen werden.
Auf der Lüttringhauser Straße ab Hausnummer 131 werden die Radfahrer
aus Richtung Lennep kommend nun künftig über eine rote Markierung auf die Fahrbahn geführt. Zuvor ist noch der geteilte Gehweg zu nutzen. Auf Höhe der Hausnummer 148 beginnt ein
Schutzstreifen. Für die Gegenrichtung ist auf dem kompletten Teilabschnitt ein Schutzstreifen vorgesehen.
Da die Fahrbahn der Lindenallee großzügig ausgelegt ist, soll dort auf beiden Seiten bis zur Einmündung Reinwardtstraße ein solcher Schutzstreifen aufgetragen werden. An der Lindenallee 46 und 48 fallen dafür zwei Parkplätze weg. An der Kreuzung zwischen den beiden Abschnitten soll den Radfahrern durch vorgezogene Aufstellflächen zudem ermöglicht werden, vor dem motorisierten Verkehr in den Knotenpunkt einzufahren. An den stark frequentierten Einmündungen sind außerdem Rot-Markierungen vorgesehen.