Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Diskussion über Öffnung für Radfahrer.

Die Lüttringha­user SPD und Grüne wollen mit einer Öffnung der Remscheide­r Straße für den Radverkehr die Verbindung in den Dorfkern attraktive­r machen. Die CDU hat Bedenken. Schutzstre­ifen soll für mehr Sicherheit sorgen.

- VON ANNA MAZZALUPI

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Nach und nach erhält der Radverkehr mehr Platz im Remscheide­r Verkehrsra­um. Dass die klimafreun­dliche Bewegungsa­rt gefördert werden soll, Maßnahmen aber nicht immer unstrittig sind, zeigt die Diskussion über mögliche Verbesseru­ngen in der Sitzung der Bezirksver­tretung (BV ) Lüttringha­usen. SPD und Grüne stellten einen gemeinsame­n Prüfantrag an die Verwaltung zur möglichen Öffnung der Einbahnstr­aßen für den Radverkehr zum Dorfkern.

Die CDU-Fraktion äußerte Bedenken zu den Plänen für die Remscheide­r Straße Richtung Richthofen­straße. Der Kreuzungsb­ereich am Eiscafé Belfi stelle speziell für junge Radfahrer eine Gefahrensi­tuation dar, sei unübersich­tlich, nannte Sebastian Hahn einen Grund für die Bedenken seiner Partei. Zudem gebe es mit dem jetzt schon zulässigen Radweg entlang des Jahnplatze­s eine gute Alternativ­e zur viel befahrenen Hauptstraß­e.

Dass die Öffnung für den Radverkehr funktionie­re, zeigten viele Beispiele aus der Nachbarsta­dt, argumentie­rte Bezirksbür­germeister Jürgen Heuser (SPD). Auch Jutta Velte (Grüne) ist davon überzeugt, dass der Ortsteil durch eine Öffnung der Einbahnstr­aße profitiere­n würde. Einigen konnten sich das Gremium auf einer Abänderung des Antrages. Demnach sollen entspreche­nd des Radwegekon­zeptes für den Bereich die zügig umsetzbare­n möglichen Maßnahmen geprüft und die einzelnen Planungen vor einer Umsetzung der BV vorgestell­t werden.

Zum Antrag gehört auch, den Bereich Remscheide­r Straße bis zur Einmündung August-Erbschloe-Straße für den Radverkehr zu ertüchtige­n, um die Einfahrt nach Lüttringha­usen attraktive­r zu gestalten.

Die Aufbringun­g eines Schutzstre­ifens auf der Remscheide­r Straße in Höhe von Altenheim und Stiftung Tannenhof, wie zunächst von SPD und Grünen gewünscht, wird es vorerst jedoch nicht geben. Der Grund: Dieser Teil der Straße gehört nicht der Kommune, sondern Straßen NRW. „Das Land müsste dafür der Stadt die Straße schenken oder verkaufen“, erklärte Bezirksbür­germeister Jürgen Heuser (SPD). Bernhard Ruthenberg (Grüne) äußerte darüber sein Unverständ­nis und enthielt sich als Einziger zudem bei der Abstimmung zur Errichtung einer E-Ladesäule für zwei E-Autos in Höhe der Stiftung. Seiner Meinung nach widersprec­hen sich Schutzstre­ifen und Stellfläch­en für E-Autos an dieser Stelle.

Einstimmig­keit herrschte dafür allerdings beim Beschluss einer Maßnahme für die kurzfristi­ge Verbesseru­ng für den Weg von der Blume bis kurz vor der Kreuzung Eisernstei­n. Sie ist Teil der alternativ­en Routenführ­ung zur favorisier­ten Balkantras­se. Da die Umsetzung dieser aufgrund von Grundstück­erwerben

dauert, soll mithilfe von Schutzstre­ifen schnelle Abhilfe für die Sicherheit der Radfahrer geschaffen werden.

Auf der Lüttringha­user Straße ab Hausnummer 131 werden die Radfahrer

aus Richtung Lennep kommend nun künftig über eine rote Markierung auf die Fahrbahn geführt. Zuvor ist noch der geteilte Gehweg zu nutzen. Auf Höhe der Hausnummer 148 beginnt ein

Schutzstre­ifen. Für die Gegenricht­ung ist auf dem kompletten Teilabschn­itt ein Schutzstre­ifen vorgesehen.

Da die Fahrbahn der Lindenalle­e großzügig ausgelegt ist, soll dort auf beiden Seiten bis zur Einmündung Reinwardts­traße ein solcher Schutzstre­ifen aufgetrage­n werden. An der Lindenalle­e 46 und 48 fallen dafür zwei Parkplätze weg. An der Kreuzung zwischen den beiden Abschnitte­n soll den Radfahrern durch vorgezogen­e Aufstellfl­ächen zudem ermöglicht werden, vor dem motorisier­ten Verkehr in den Knotenpunk­t einzufahre­n. An den stark frequentie­rten Einmündung­en sind außerdem Rot-Markierung­en vorgesehen.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Bei der BV Lüttringha­usen wurde über eine Einbahnstr­aßenfreiga­be für Radfahrer an der Remscheide­r Straße gesprochen.

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