Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Kombination aus Tradition und moderner Technik
Der Neubau an der Gesamtschule Höhscheid ist fertig: Fachräume und Sporthalle an der Zweigstraße können in den nächsten Wochen bezogen werden.
Modern, hell und mit Blick auf die technische Ausstattung und die pädagogische Konzeption auf dem neuesten Stand – so präsentiert sich der Neubau der Gesamtschule Höhscheid an der Zweigstraße. Am Mittwoch gab Schulleiter Dirk Braun bei einem Rundgang einen ersten Einblick in die neuen Räume. Wenn die restlichen Handwerksarbeiten erledigt sind, sollen sie in den nächsten Wochen von den Schülern genutzt werden.
An der Zweigstraße sind die Jahrgänge acht bis EF der Gesamtschule, die 2014 gegründet wurde, untergebracht. „Auch für die noch folgenden Abiturjahrgänge Q1 und Q2 unserer noch wachsenden Schule ist jetzt genügend Platz“, freut sich Dirk Braun.
Nach einigen Verzögerungen war 2017 mit der Sanierung des imposanten Backsteinbaus an der Zweigstraße begonnen worden. Eine komplette Kernsanierung wegen Asbestbelastung inklusive neuer oder originalgetreu nachgebauter Fenster stand an. Noch im selben Jahr konnte der erste – damals achte – Jahrgang das Gebäude beziehen. Die anderen folgten sukzessive.
Im Innenbereich ist eine Kombination aus Tradition und Moderne gelungen. Da gibt es gusseiserne Geländer mit Tiermotiven, freigelegte Rundbögen und Backsteindecken in den Fluren oder alte eingebaute Wandschränke in den Klassen. Kombiniert wird das mit modernster Technik.
Whiteboards und Beamer gehören in allen Klassen zum Medienkonzept der Schule. Während des Wechselunterrichts samt Übertragung der Unterrichtsstunde für die Kinder im Distanzunterricht haben sich diese schon ebenso bewährt wie die in den Klassen eingebauten CO2-Messgeräte. „Bei maximal
800 ppm wird gelüftet“, erklärt Dirk Braun.
Das 150 Jahre alte Vorderhaus ist ebenso wie der Querriegel aus den
1920er Jahren mittlerweile komplett saniert. Darin sind die Klassenräume untergebracht. Die Gesamtschule Höhscheid arbeitet dabei mit Jahrgangs-Clustern. Die vier Klassen eines Jahrgangs haben jeweils einen Nebenraum, eine Beratungsnische und eine Lehrerstation mit Arbeitsplätzen für die in diesem Jahrgang schwerpunktmäßig unterrichtenden Pädagogen. „Wenn unser Raumkonzept komplett umgesetzt ist, brauchen wir kein großes Lehrerzimmer mehr“, erklärt der Schulleiter. Auch in den Fluren gibt es immer wieder Nischen und Sitzwürfel, die auch für kleine Gruppenarbeiten genutzt werden können.
Anschließend an den sanierten Altbau wurde ein Neubau mit Fachräumen für Naturwissenschaften, Kunst und Musik sowie die Zweifach-Turnhalle angebaut. „Wir haben den vorhandenen Raum maximal ausgereizt“, so Braun. Dass das Dach der Sporthalle am Ende doch nicht als Sportfläche nutzbar gemacht und auch nicht begrünt werden konnte, sei da nur ein kleiner Wermutstropfen.
Die fünf Naturwissenschaftsräume sind auch nicht fest den Fächern Chemie oder Physik zugeordnet. „Die Versorgungs-Anschlüsse kommen von der Decke, der fahrbare Abzug kann in jeden Raum gerollt werden“, erklärt Dirk Braun die vielseitige Nutzung.
Neben den Schülern der Klassen acht bis zehn und der Oberstufe sollen diese Räume zukünftig auch von den jüngeren Jahrgängen genutzt werden. Die Klassen fünf bis sieben der Gesamtschule Höhscheid bleiben auch weiterhin am Standort Kanalstraße.
Parallel zur Großbaustelle an der Zweigstraße ist an der Kanalstraße eine neue Mensa entstanden. Die wurde im Sommer 2019 fertiggestellt. Neben Speiseraum und Cookand-Chill-Küche umfasst das Gebäude auch vier Unterrichtsräume. Die Gesamtkosten für die Erweiterung der Schule liegen bei 21 Millionen Euro. Die Kosten für die Kanalstraße blieben mit 3,5 Millionen Euro stabil, für die Zweigstraße erhöhten sie sich aufgrund gestiegener Baukosten um vier auf 17,5 Millionen Euro.