Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
So geht es mit den Kinderarzt-Praxen weiter
Praxen werden in einem Medizinischen Versorgungszentrum zusammengefasst.
Die beiden Kinderarztpraxen, die perspektivisch von der Stadt übernommen werden sollen, laufen inzwischen im Übergangsbetrieb. Die an der Peterstraße in Kooperation mit dem Sana-Klinikum, die in Lüttringhausen zusammen mit dem bisherigen Träger Diakonie Bethanien. „Wir haben mit Hochdruck an den Übergangslösungen gearbeitet, nun arbeiten wir mit Hochdruck daran, die Praxen für die Zukunft aufzustellen“, sagt Sozialdezernent Thomas Neuhaus.
Für wann ist eine endgültige Übernahme geplant?
Zum 1. Oktober. Lange hieß es von der Stadt, man steige im Sommer ein, doch dieser Zeitplan erwies sich wohl als zu ambitioniert. Zudem empfiehlt die Beraterfirma, die die Stadtverwaltung bei der Übernahme der Praxen begleitet, einen Wechsel zum neuen Quartal, „da die Zulassungsausschüsse der Kassenärztlichen Vereinigungen erfahrungsgemäß nur in Ausnahmefällen wie beispielsweise dem Tod eines Arztes einen Inhaberwechsel während eines laufenden Quartals zulassen“.
Wie werden die beiden Praxen organisiert?
Beide Kinderarztpraxen werden ab Oktober in ein gemeinsames Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) zusammengefasst, dieses wiederum soll als sogenannter Regiebetrieb geführt werden. Dabei soll die Praxis in der Innenstadt die „Zentrale“des MVZ werden, die Lüttringhausener Praxis deren „Filiale“.
Warum werden für zwei Praxen nicht zwei MVZ gegründet?
Der bürokratische Aufwand erscheine unzweckmäßig und unwirtschaftlich, heißt es von der Beraterfirma. Zwei MVZ bräuchten auch zwei ärztliche Leiter, zudem müssten alle Verträge, zum Beispiel für Software und Reinigung, doppelt abgeschlossen werden. Auch Abrechnung und Buchhaltung wären strikt zu trennen. Gehören beide Praxen zum gleichen MVZ, kann hingegen flexibel Personal ausgetauscht werden.
Wieso soll das MVZ als Regiebetrieb geführt werden?
Diese Rechtsform gewährleiste „eine enge Anbindung an die Organe der Stadt und die städtische Verwaltung“, empfiehlt die Beraterfirma. Damit sei „eine unmittelbare Kontroll- und Einflussnahmemöglichkeit“gegeben, zudem könnten Synergieeffekte mit der restlichen Verwaltung genutzt werden, zum Beispiel bei der EDV oder durch interne Dienstleister. Auch der Gründungs- und Verwaltungsaufwand sei im Unterschied zu den anderen möglichen Rechtsformen wie GmbH, AöR oder Genossenschaft am geringsten.
Wie geht es nun weiter?
Die jetzt vorliegende Beschlussvorlage wird in der Politik in verschiedenen Ausschüssen beraten. Stimmt der Stadtrat zu, können anhand dieser Grundsatzentscheidung die weiteren Schritte eingeleitet werden. Das wird unter anderem die Gründung des Regiebetriebs, die Übernahme der Praxisräume und der Mitarbeiter sowie die Bewerbung um die sogenannten Ärztesitze der Praxen sein.