Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Restaurant-Inhaber hofft im Juli öffnen zu können
Auch „Der Grund“leidet unter Corona. Aber es zeichnet sich ein Licht am Ende des Tunnels ab.
Im Restaurant „Der Grund“, idyllisch gelegen in der gleichnamigen Stadtlage, die geografisch Lüttringhausen angehört, ist es stiller geworden. Aber Inhaber Christian Jablonski hat noch immer gut zu tun. Wir haben eine kleine Arbeitspause abgewartet und ihn gefragt, wie er in der Coronazeit arbeitet und lebt.
Herr Jablonski, hat sich Ihre Arbeit in der Pandemie geändert? Und wenn ja, wie?
Ja, sie hat sich deutlich geändert. Die Gäste fehlen natürlich. Und trotzdem ist alles aus meiner Perspektive schneller geworden. Die Kriterien, die meine Arbeit ausmachen, haben sich geändert. Einer unserer Geschäftsbereiche, das Catering, ist völlig zusammengebrochen, da zurzeit ja keine größeren Veranstaltungen stattfinden können, keine Abi-Feiern, keine Hochzeiten, keine Firmenjubiläen. Bis auf ganz wenige Ausnahmen. Dass wir die letzten Monate durchgehalten haben, ist alleine der Kreativität meiner Frau Cathrin Zache zu verdanken. In manchen Zeiten, im März und im April 2020 beispielsweise, hatten wir schon Existenzängste und Zukunftssorgen. Aber jetzt ist ja ein kleines Licht am Horizont zu sehen. Meine große Hoffnung ist es, spätestens im Juli wieder öffnen zu können.
Wie sieht Ihre Arbeit aktuell aus?
Wir kochen nach wie vor von mittwochs bis sonntags unsere Gerichte und bieten sie zur Abholung an. In einem Umkreis von zehn Kilometern liefern wir auch gerne nach Hause. Darüber hinaus wird es schwierig, dann wird das Essen kalt. Ich habe auch gelernt, andere Sachen zu kochen als zuvor. Ich komme ursprünglich aus der gehobenen Küche. Aber da musste ich die Scheuklappen ablegen, was am Anfang nicht ganz so einfach war. Auch dabei war meine Frau eine große
Hilfe.
Am Vatertag war im Grund ja immer schwer was los. Wie sieht das in diesem Jahr aus?
Ach, diese Vatertagssause machen wir schon drei Jahre nicht mehr. Wir haben das zwölf Jahre lang durchgezogen, und dann war es auch gut. Der Aufwand für diesen einen Tag ist schon enorm, da braucht man schon eine Woche, um das ordentlich vorzubereiten. Und es bedeutet immer viel Stress. In einem der vergangenen Jahre ist unsere Familie geflüchtet, aber ich habe gehört, dass trotzdem einige Männer gekommen waren. In diesem Jahr ist der Vatertag an Christi Himmelfahrt für uns ein völlig normaler Feiertag, an dem wir auch mal abschalten und ein wenig zur Ruhe kommen können.
Wird nach dem Ende von Corona etwas vom jetzt betriebenen Geschäft bleiben?
Sicher. Das Angebot der Abholung und des Lieferns des Essens werden wir beibehalten. Das ist von unseren Gästen sehr gut angenommen worden. Wir haben auch andere Gäste hinzugewonnen, so dass unser Einzugsgebiet inzwischen etwas größer geworden ist und inzwischen ganz Remscheid, Wuppertal-Ronsdorf und Cronenberg sowie die angrenzenden Städte wie Radevormwald und Wermelskirchen umfasst. Letztere noch nicht regelmäßig, aber das kann ja noch kommen.
Wie lange braucht es, Ihr Restaurant wieder auf Gästebesuch einzustellen?
Zehn Tage Vorlauf wären schön. Das kriegen wir dann locker hin. Normalerweise reicht auch eine Woche.
Sie haben das Restaurant „Meine Kleine“unter der Schatzkiste von Dr. Volker Schatz gepachtet. Dabei bleibt es?
Aber ja. Und es gibt Pläne, die Öffnungszeiten des von uns gepachteten Restaurants deutlich auszuweiten. Das werden wir endgültig angehen, wenn wir wieder Gäste empfangen dürfen. Das Restaurant öffnet ja bisher nur für Veranstaltungen in der Schatzkiste. Aber einmal alle 14 Tage ist dann doch ein bisschen wenig.