Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Schatzsuche zum Wunderwald
Das Netzwerk „Remscheid brummt!“und die TBR haben sich eine Aktion für große und kleine Naturfreunde einfallen lassen. Ab heute bis Anfang August kann man teilnehmen.
In und um Remscheid gibt es viel Natur zu entdecken. Und ab sofort sogar noch ein ganz besonderes Schätzchen – den Wunderwald. Allerdings gibt es an dieser Stelle keinen konkreten Hinweis, wo dieser Wunderwald zu finden ist. „Aber ich war schon dort und habe ihn gesehen. Und er ist wunderschön“, sagt Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz.
Die gute Nachricht ist indes: Jeder kann den Weg dorthin finden – auch wenn zehn Rätsel, die über das ganze Stadtgebiet verteilt versteckt sind, zuerst dafür gelöst werden müssen. Ab heute und noch bis zum 1. August können alle Kinder, Jugendliche, Schulklassen und Familien sich bei der zweiten Remscheider Schatzsuche beteiligen – organisiert wird die Aktion wieder von den Technischen Betrieben und dem Netzwerk „Remscheid brummt!“.
Dem Oberbürgermeister ist die Freude über das kreative Angebot deutlich anzumerken. „Es ist ein Geschenk an die Kinder, Jugendlichen und ihre Familien. Denn ihnen sitzen – wie wohl uns allen – die vergangenen 14 Monate Corona-Pandemie ziemlich in den Knochen“, sagt Mast-Weisz. Das Ziel sei, die Natur, die in Remscheid an so vielen Ecken zu entdecken sei, auf lehrreiche aber auch unterhaltsame Art und Weise nahezubringen. „Zudem ist es ein völlig pandemiekonformes und kostenloses Angebot“, betont der Oberbürgermeister. Er sei allen Beteiligten sehr dankbar, die mit ihrem Einsatz dafür gesorgt hätten, dass es nun trotz Corona und allen damit einhergehenden Einschränkungen und Schwierigkeiten ein Angebot gerade für die jüngeren Bürgerinnen und Bürger gebe.
Markus Wolff von den Technischen Betrieben freut sich, dass auf diese spielerische Weise den Menschen in der Stadt ein Stück Natur gegeben werden könne. Und er wünscht sich nun eine möglichst weite Verbreitung der Aktion. „Wir haben 7500 Schatzkarten in den Schulen, Kitas, in den Apotheken, den Corona-Testzentren und im Rathaus verteilt. Aber es gibt sie auch zum Herunterladen im Internet“, sagt er.
Auf der Karte seien die zehn Rätselstationen eingezeichnet, jeweils mit einem QR-Code versehen. Wie das Prinzip funktioniert, zeigen Sarah Knörr von der Agentur Bürger Albrecht Partner, die mit der Konzeption und ihrer Umsetzung betraut waren, sowie Moderator Horst Kläuser, der die Texte für die Stationen eingesprochen hat. Kläuser scannt den ersten QR-Code mit seinem Handy ein und schon ist man mitten in der Geschichte und bekommt das erste Rätsel präsentiert.
Somit brauche man nur ein internetfähiges Smartphone und die Schatzkarte – und könne direkt in der freien Natur auf die Suche gehen. „Die Rätsel kann man immer gleich vor Ort lösen. Hilfreich sind dabei die Hinweise, die Horst Kläuser eingesprochen hat“, sagt Sarah Knörr. Stimmungsvoll untermalt sind die Textbeiträge von Musik und Soundeffekten des DJs und Ornithologen Dominik Eulberg. Schon beim kurzen Hörbeispiel wird deutlich, wie viel Mühe sich die Verantwortlichen bei dieser Neuauflage der Schatzsuche gegeben haben. Das stellt auch Oberbürgermeister Mast-Weisz heraus. „Mir liegen die Familien und vor allem die Kinder sehr am Herzen, weil ich mir auch Sorgen mache, wie sie durch die schwere Zeit der Pandemie kommen werden.“
Wenn man alle Rätsel gelöst hat, wird man Koordinaten als Lösung haben. Diese wiederum zeigen einem dann den Weg in den Wunderwald. Dieser versteckte Ort – „er ist wirklich sehr schwer zu finden“, sagt Sarah Knörr schmunzelnd – ist von den weiteren Beteiligten auf liebevolle Weise hergerichtet worden. „Es waren nicht nur die Arbeit Remscheid und die Biologische Station mit beteiligt, sondern auch die Kinder und Jugendlichen der Kitas und Schulen“, sagt Wolff. Sie seien dazu aufgerufen worden, sich mit den unterschiedlichsten Basteleien an der Gestaltung des Wunderwaldes zu beteiligen.
„Wir haben ganze Wagenladungen voller Dekorationen bekommen“, lobt Sarah Knörr. Bei der Konzeption sei wichtig gewesen, den Kindern und Jugendlichen eine Möglichkeit der Identifikation mit dem Wunderwald zu geben. „Etwa wenn sie dort ihre eigenen Bastelarbeiten oder jene von Freunden finden“, sagt sie. Es handele sich dabei eben nicht nur um einen realen, sondern auch um einen ideellen Ort. Ein echter Wunderwald eben.