Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
David Cira: „Ich bin eine Sammlung meiner Umwelt“
(jcw) Es ist die erste Soloausstellung des erst 18-jährigen Künstlers, der seit einem Jahr Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf studiert: Im Erdgeschoss der Clemens-Galerien zeigt David Cira ab heute seine Ausstellung „Perspektiven“im Gastladenlokal des City Art Project. Dafür hat Cira 14 Arbeiten ausgewählt, die alle in der Darstellung neuer, dynamischer Blickwinkel vereint werden: „Ich möchte immer auch Bewegung in meine Kunst bringen“, erklärt Cira. „Ich bin deshalb auch kein Freund des Stilllebens. Daran hat man sich schon satt gesehen, und ich habe den Anspruch an mich selbst, etwas Neues zu schaffen.“
Statt greifbarer Objekte zeigen seine Gemälde abstrakte Formen und kontrastreiche Farben, in denen immer wieder unterschiedliche Maltechniken zusammenfinden. Bei der Entwicklung seiner Ideen vergleicht sich der Künstler mit einem Archiv: „Ich bin eine Sammlung meiner
Umwelt“, erläutert er. Formen und Muster, die er in seiner Umgebung wahrnimmt, fließen aus seinem Gedächtnis auf die Leinwand. Für ihn ist das vor allem ein intuitiver Prozess: „Der erste Pinselstrich ist am wichtigsten“, erklärt er. „Danach weiß ich immer automatisch, wo der nächste hingehen muss.“
In seinen Bildern liegt auch ein Stück seines Lebens verborgen, aber es sei nicht wichtig, dass dies auch erkannt wird. Für Cira sind nämlich sowohl die Interpretation als auch das Erschaffen von Kunst individuell: „Jeder Mensch hat eine eigene Kunstsprache, und sie ist immer auch unterschiedlich entwickelt“, beschreibt er. Wie seine und andere Kunstsprachen genau aussehen, müsse aber gar nicht artikuliert werden – die Werke sprechen für sich.
Ausstellung
„Perspektiven“, 17. Juli bis
7. August, immer samstags von 11 bis
14 Uhr, im Erdgeschoss der Clemens-Galerien.