Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Tiefer Krater unter der Schützenstraße
Hochwasser könnte für Unterspülung gesorgt haben. An der Stelle wurde vor einiger Zeit gebaut. Schützenstraße bleibt teilweise gesperrt.
Hochwasser könnte für Unterspülung gesorgt haben. An der Stelle wurde vor einiger Zeit gebaut. Schützenstraße bleibt teilweise gesperrt.
Am Ende war es wohl Glück im Unglück. Nachdem Polizeibeamte am Sonntagabend ein Loch in der Fahrbahn der Schützenstraße in Höhe des Bahnhofs Mitte entdeckt haben, ist es den sofort alarmierten Mitarbeitern der Technischen Betriebe Solingen (TBS) gelungen, die Gefahrenstelle noch rechtzeitig abzusperren – so dass es auf der vielbefahrenen Straße in der Solinger Innenstadt zu keinen gefährlichen Situationen mit vorbeifahrenden Autos beziehungsweise Zweirädern gekommen ist.
Wie die Stadt am Montag mitteilte, gehen die Tiefbauexperten der TBS nach einer ersten Inaugenscheinnahme der betreffenden Stelle davon aus, dass das Loch in der Fahrbahn rund fünf bis sechs Meter tief ist. Und nicht nur das: Nach augenblicklichem Kenntnisstand breitet sich unter dem jetzt aufgebrochenen Loch ein regelrechter Hohlraum aus. Was wiederum zur Folge hat, dass der Krater in Gänze ausgebaggert und verfüllt werden muss.
„Wie lange diese Arbeiten dauern werden, lässt sich zurzeit noch nicht abschätzen“, sagte eine Sprecherin der Stadt am Montagnachmittag auf Nachfrage unserer Redaktion. Allerdings, so die Sprecherin, müsse davon ausgegangen werden, dass die Maßnahme einige Tage in Anspruch nehmen werde und der betreffende Abschnitt der Schützenstraße solange abgesperrt bleibe.
An dem nun eingebrochenen Bereich waren bereits vor einiger Zeit Ausbesserungsarbeiten vorgenommen worden, wobei festgestellt worden war, dass weitere Arbeiten notwendig seien. „Diese Maßnahme sollte demnächst umgesetzt werden“, sagte die Stadtsprecherin, die parallel mitteilte, bei den zuletzt durchgeführten Reparaturen habe es keine Hinweise auf eine akute Gefahr gegeben.
„Bei den Arbeiten wurde nichts festgestellt. Ansonsten wäre sofort etwas unternommen worden“, sagte die Rathaus-Sprecherin. Vielmehr, so die Stadt Solingen, sei zu vermuten, dass die Fahrbahn beim Hochwasser während der vergangenen Woche sowie aufgrund einer defekten Kanalleitung unterspült worden sei – was dann am Wochenende zu dem Loch in der Straßendecke der Schützenstraße in Höhe der Einmündung Bismarckstraße geführt habe.
Direkt nach der ersten Alarmierung am Sonntagabend gegen 20.30 Uhr durch die zufällig am Ort des Geschehens vorbeikommende Streifenwagenbesatzung der Polizei waren von den zuständigen Behörden erste Sicherungsmaßnahmen ergriffen worden. So wurde die Schützenstraße am Bahnhof Mitte in beiden Fahrtrichtungen gesperrt, nachdem zuvor glücklicherweise kein Verkehrsteilnehmer über das kreisrunde Loch innerhalb der ausgebesserten Asphaltstelle gefahren war.
Am Montagmorgen starteten dann genauere Untersuchungen. Mit einem Bagger wurde die Straße rund um das entstandene Loch weiter aufgerissen, nachdem zuvor die Oberleitungen der Obusse durch die Stadtwerke abmontiert worden waren, um dem Bagger Platz zu schaffen. Nachdem das Loch groß genug war, wurde eine Kamera herabgelassen, mit deren Hilfe schließlich der Krater sowie die an dieser Stelle unter der Schützenstraße entlang laufenden Versorgungsleitungen Zentimeter für Zentimeter abgefahren und auf potenzielle Beschädigungen untersucht wurde. Dabei stellte sich heraus, dass die Gasleitungen wohl intakt sind.
Die Stadtwerke hatten zudem Mitarbeiter am Bahnhof Mitte platziert, die Buskunden auf die Sperrung der Haltestelle hinwiesen. Der Haltepunkt der S-Bahn 7 ist erreichbar.