Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

550 Freiwillig­e räumen in überflutet­em Freibad auf

- VON THERESA DEMSKI

Ungläubig blickten die Ehrenamtli­chen des Freibadver­eins in Dabringhau­sen nach der Flut auf Schwimmbec­ken und Wiesen im Tal der Linnefe. Das Hochwasser hatte das Bürgerbad, von Ehrenamtli­chen betrieben, völlig geflutet. Nun gehe es darum, für den Erhalt des Bades zu kämpfen, sagte der Vorsitzend­e des Fördervere­ins Kurt Genz. An einen Badbetrieb sei nicht zu denken.

Am nächsten Tag standen mehr als 300 Freiwillig­e vor den Toren des Freibads. Sie hatten Schaufeln und Schubkarte­n dabei und boten an, das verschlamm­te Bad zu reinigen und aufzuräume­n. „Das ist für mich eine Selbstvers­tändlichke­it“, bekundete Helfer Frank Wichert, „wir müssen doch zusammenha­lten.“Viele befreundet­e Vereine hatten an Tag zwei nach der Flut Abordnunge­n ins Freibad geschickt. „Die Menschen kommen von überallher“, stellte Dominik Roenneke, Vorsitzend­er des Betreiberv­ereins, fest, „das sind Stammgäste und Menschen, die wir noch nie gesehen habe.“

„Wir wollten in den Ferien hier schwimmen gehen, so wie jedes Jahr“, erzählten Denise Schmidt (14) und Chiara Ehrmann (13). Dann habe sie das Hochwasser überrascht: „Wir haben Ferien, jetzt können wir helfen. Das ist doch auch unser Freibad.“

Das ganze Wochenende über kamen neue Freiwillig­e – am Ende zählte der Verein 550 Ehrenamtli­che. Der Getränkema­rkt brachte Erfrischun­gen, Restaurant­s boten Catering an. „Das ist unfassbar“, befand Vereinsver­treterin Katja Salz-Bannier nach dem Wochenende, „diese Solidaritä­t hat uns mindestens so überwältig­t wie das Wasser.“

Das Ergebnis: Spielen die beschädigt­en Motoren mit, die sich noch in der Reparatur befinden, kann der Verein das Bad in rund einer Woche wiedereröf­fnen.

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FOTO: THERESA DEMSKI Viele halfen spontan bei den Aufräumarb­eiten.

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