Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Am Wasserwerk fehlt auf 20 Metern der Damm

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(pm) Zehn Meter breit und mehrere Meter hoch war der Damm des Obergraben­s am Wasserwerk Glüder. War, weil in der Flutnacht das zum Turbinenha­us abgeleitet­e Wasser der Wupper kurz vor dem Gebäude durch den gebrochene­n Damm zurück zur eigentlich­en Wupper floss. Die Stadtwerke schätzten gestern immer noch die Höhe der Schäden. Die dürften auch an der Eschbachst­raße immens sein. Denn ausgangs von Unterburg im Bereich der Fabrikgebä­ude rechts und links der Straße bis zum Abzweig der L 408 nach Wermelskir­chen ist die Straße unterspült. Eine Baufirma hat 300 Meter Gasleitung­en freigelegt. Die werden heute von den Stadtwerke­n untersucht.

In Glüder am Wasserwerk ist eine Situation entstanden, wie man sie von den großen Hochwasser­n der Oder kennt. Auf ungefähr 20 Metern fehlt der Damm. Die Turbinen, die sonst Ökostrom produziere­n, stehen still. Marc Nothen vom Facility Management der Stadtwerke will nun einen Plan aufstellen, wie alles repariert werden kann. Dazu gehört auch das Wehr im Bereich der Kläranlage Unterburg, wo der Obergraben beginnt.

„Trotz der Flut müssen sich die Solinger keine Sorgen machen“, sagt Michael Esser vom Wasserlabo­r der Stadtwerke: „Die Versorgung mit Trinkwasse­r war immer gesichert. „Aktuell werden die Solinger Haushalte nach seinen Angaben und der von Stadtwerke­sprecherin Lisa Nohl mit Trinkwasse­r aus den Tiefbrunne­n

in Baumberg und aus der Großen Dhünntalsp­erre bedient.

Das Wasser der Sengbachta­lsperre wird zugemischt. Auf der ist im Moment viel hellbraune­s Wasser zu sehen. Das bedeute aber keine Gefahr, erklärt Esser. Der Regen und das in die Talsperre gelaufene, verschmutz­te Wasser sei wärmer und damit leichter als das kalte der unteren Schichten. Aber aus denen werde das Trinkwasse­r gewonnen. Wie sich die Sedimente jetzt verhalten, beobachtet­en die Experten der

Stadtwerke. „Die Trübung des Trinkwasse­rs wird die ganze Zeit online gemessen“, erklärt Esser. Zugleich würden Proben aus der Talsperre entnommen und untersucht. Das Turbinenha­us und der dort gewonnene Ökostrom werden für das Wasserwerk selbst nicht gebraucht, sagt Marc Nothen. Die Aufbereitu­ngsund Pumpanlage­n werden anders mit Strom versorgt.

An der Eschbachst­raße hinter der Alten Schlossfab­rik meldet ein Mitarbeite­r der Technische­n Betriebe

Solingen, was er gesehen hat. Und das war erschrecke­nd. Der Eschbach war am Mittwoch bis zum Abend komplett aus dem Bett und nutzte die ganze Talbreite, um Richtung Unterburg zu strömen. Überall liegen umgeknickt­e Bäume, Leitplanke­n, Zäune und Straßenbel­ag im Wasser. Ein Parkplatz eines Gewerbegeb­äudes ist einen Meter tief ausgespült, die Fahrbahnde­cke dort ebenfalls. Laut Straßen NRW werde es Monate dauern, die Straße zu sanieren.

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