Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Solinger hatte Drogen und Waffen gehortet

- VON MIKKO SCHÜMMELFE­DER

Ein 51-jähriger Mann aus Solingen muss sich seit Dienstag vor dem Wuppertale­r Landgerich­t des Vorwurfs erwehren, seit mindestens Januar dieses Jahres mit Drogen gehandelt zu haben. Dabei fand der Auftakt des Verfahrens allerdings nicht im Landgerich­tsgebäude auf der Gerichtsin­sel in Elberfeld, sondern im Velberter Amtsgerich­t statt, da es in Wuppertal bei dem Hochwasser in der vergangene­n Woche zu erhebliche­n Schäden

gekommen ist. Vorübergeh­end – auch um die Terminfris­ten nicht zu gefährden – weicht das Landgerich­t aus diesem Grund nun erst einmal aus – unter anderem nach Velbert, wo das dortige Gerichtsge­bäude von Starkregen und damit einhergehe­nd von Überschwem­mungen verschont geblieben ist.

Indes wurde der Prozess gegen den 51-Jährigen am Dienstag nach der Verlesung der Anklage gleich wieder unterbroch­en, die sich auf die Bestandsau­fnahme der Ermittler nach einer Durchsuchu­ng bei dem Mann zuhause stützt. Von der Küche bis zum Dachgescho­ss wurden seinerzeit die unterschie­dlichsten Rauschmitt­el sichergest­ellt, von Amphetamin­en über Cannabis, Haschisch und Kokain bis hin zu Ecstasy-Tabletten in unterschie­dlichsten Farben.

Dabei könnte schon die Menge der sichergest­ellten Drogen – so wurden allein mehr als ein Kilogramm Cannabis auf dem Dachboden gefunden – dagegen sprechen, dass es sich um Rauschgift zum Eigenbedar­f handelte. Darüber hinaus wurden aber auch unterschie­dliche Waffen gefunden, die in jedem Raum in der Nachbarsch­aft der Rauschmitt­el griffberei­t lagen.

Bei den Waffen handelte es sich unter anderem um ein Messer mit einer zwölf Zentimeter langen Klinge, um ein Kettenwürg­egerät, ein ungeladene­s Gewehr mit Zielfernro­hr, eine Luftdruckp­istole, weitere Messer, ein Bärenspray, einen als Taschenlam­pe getarnten Taser, ein Butterflym­esser und eine Schusswaff­e mit Munition. Zwar waren die Waffen nicht alle geladen, scheinen aber funktionsb­ereit gewesen zu sein. Gleichwohl ist es jetzt die Aufgabe des Gerichts, zu klären, warum der Angeklagte im Besitz der Waffen war. War es beispielsw­eise die Angst vor Kunden oder Konkurrent­en – oder hatte der Solinger die Waffen aus Freude gesammelt ?

Insgesamt sind von den Richtern am Landgerich­t für den Prozess gegen den 51-Jährigen Mann mindestens fünf weitere Termine angesetzt worden. Der nächste Verhandlun­gstag in der Sache ist auf den 11. August gelegt.

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