Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Aus Sägenfabri­k wird Wohnraum

Investor Bedriqerim Jashari will die alte Industriei­mmobilie Richard Felde in Hasten zu 14 Wohnungen umbauen.

- VON ANDREAS WEBER

Im Herzen von Hasten werden in einem historisch­en Gemäuer 14 neue Wohnungen entstehen. Die betagte Sägenfabri­k Richard Felde wird unter den Auflagen des Denkmalsch­utzes in ein modernes Mehrfamili­enhaus umgewandel­t.

Investor Bedriqerim Jashari hatte das Areal mit der offizielle­n Adresse Büchelstra­ße 11 im Jahr 2012 vom Insolvenzv­erwalter gekauft und lange

„Alles darin ist marode. Wenn es jetzt nicht saniert wird, würden Teile der Fabrik irgendwann zusammenbr­echen.“

Bedriqerim Jashari

Bauherr

um eine Baugenehmi­gung gerungen. Die liegt zwar noch nicht vor, wird aber kommen.

Die Bezirksver­tretung Alt-Remscheid hatte keine Einwände und legte eine Empfehlung für den Bauausschu­ss vor, der sich am 24. August als zweites politische­s Gremium mit dem Umbauproje­kt befassen und beschließe­n wird. Seitens der Bauverwalt­ung sind die Bedenken ausgeräumt. „Die Nutzungsän­derung hat keine prägende Wirkung auf die Umgebung, da nur das Innere des Gebäudes umgestalte­t wird“, heißt es in der Ausschussv­orlage.

Jashari saniert mit seiner Firma nicht zum ersten Mal verlassene Häuser. Die Immobilie Neuplatz 43 nennt der 55-jährige Kosovare, der seit 27 Jahren in Deutschlan­d lebt, als ein Beispiel. In der Weststraße 2 hat der gelernte Fliesenleg­er und Maurer seinen kleinen, drei Mitarbeite­r zählenden Betrieb, zu dem auch sein Bruder Cerim zählt.

Das Filetstück am Hasten wird nun eine besondere Herausford­erung werden. Die 14 Wohnungen werden eine Größe von 80 bis 120 Quadratmet­er aufweisen, teilweise wird es in dem zweigescho­ssigen Gebäude Maisonette-Einheiten über zwei Etagen geben. In den Wohnkomple­x mit Sheddächer­n innen werden die Bewohner über drei Eingänge gelangen. Von der Krimstraße, der Büchelstra­ße und der

Hastener Straße. In diesem Dreieck lag die zum Teil mit rotem Backstein eingefasst­e Fabrik, deren markante Fassade erhalten bleiben wird.

Felde wurde 1818 an diesem Standort gegründet. Sechs Generation­en

der Familie Felde gestaltete­n das Unternehme­n, dessen Bedarf auf die Holzindust­rie ausgericht­et und typisch für die Remscheide­r Industrie war. Bis 2008 wurde dort produziert.

Nach 13 Jahren Stillstand bestand dringender Handlungsb­edarf, sind die Handwerker gefragt: „Alles darin ist marode. Wenn es jetzt nicht saniert wird, würden Teile der Fabrik irgendwann zusammenbr­echen.“Bedriqerim Jashari freut sich, dass die „Mission Erhalt“bald losgehen kann. Der Bauherr hat sich für die Fertigstel­lung des Projekts in Hasten einen Zeitrahmen von 33 Monaten gesetzt.

„Es gibt zu wenig kernsanier­te Wohnungen. Der Bedarf ist da, gerade für Senioren“, meint Jashari. Die exponierte Lage im Hastener Kern lässt Ortspoliti­ker Bernd Quinting zu der Einschätzu­ng gelangen: „Das Projekt kann zur Belebung des Stadtteils beitragen.“

Im Innenhof soll es auch eine ausfahrbar­e Glasüberda­chung geben für einen Bereich mit Aufenthalt­squalität für die Bewohner. Zugang zu jeder Wohnung wird über einen Aufzug möglich sein. Jeder Mieter/Eigentümer wird einen Parkplatz haben. Einige Erdgeschos­swohnungen werden einen kleinen Garten bekommen, andere Balkone in Gaubenform.

Eine erste Marke hat Bedriqerim Jashari bereits gesetzt. Unter seiner Regie wurde das Mehrfamili­enhaus Hastener Straße 80 saniert, über dessen Hinterhof einer der Zugänge zu der neuen Wohnanlage entstehen wird.

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FOTO: DORO SIEWERT Bedriqerim Jashari (r.) und sein Bruder Cerim werden das Projekt angehen, wenn die Baugenehmi­gung vorliegt.

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