Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Ein hübscher Leckerbissen
Die Blüten der Rundblättrigen Glockenblume ergeben eine essbare Deko.
Die Rundblättrige Glockenblume oder wissenschaftlich Campanula rotundifolia beschreibt Stefanie Barzen, Biologin der Natur-Schule Grund, heute für die Serie „Was wächst denn da am Wegesrand?“. Sie gehört wie die Teufelskralle in die große Familie der Glockenblumengewächse, deren Vertreter wir häufig in freier Wildbahn antreffen, wie Wiesen-, Knäuel-, Pfirsichblättrige, Acker- oder Nesselblättrige Glockenblume. Wir kennen Glockenblumen auch als Garten- oder Zimmerzierpflanze, wie die Lobelie (Männertreu) oder die Ballonblume.
Die Rundblättrige Glockenblume fühlt sich auf mageren Wiesen und Weiden, an Wald- und Wegrändern oder auf felsigem, steinigem Untergrund wohl. Sie wächst in Form einer Rosette, deren langstielige Blätter herzförmig sind und einen gesägten Blattrand haben. Während die stiellosen Blätter an den bis zu 30 Zentimeter hohen Stängeln schmal lang sind und einzeln sitzen. Blütezeit ist von Juni bis Oktober.
Die lilafarbenen und bis zu zwei Zentimeter großen Blüten sitzen in wenig blütigen Trauben am Stängelende. Die fünfzipfelige, aus miteinander verwachsenen Blütenblättern gebildete Glocke zeigt in der Blütenmitte eine dreiteilige Narbe (weiblicher Blütenteil) und fünf gelbe Staubblätter. Die fünf kleinen Kelchblätter sind am Grund miteinander verwachsen.
Die Rundblättrige Glockenblume wird von Bienen und zahlreichen Wildbienenarten besucht. Die Pflanze bildet eine nickende Kapselfrucht, die mit dem Öffnen viele gelbbraune Samen ausstreut.
Zusätzlich bildet sie dünne, fadenförmige Ausläufer. Die Pflanze wurzelt über einen Meter tief mit einer Pfahlwurzel.
Die jungen, nussig schmeckenden Blätter können sowohl roh als auch gekocht gegessen werden. Die Blüten ergeben eine wunderschöne und dazu auch noch essbare Deko. Inhaltsstoffe sind Triterpene, Saponine, Inulin (Polyfruktose, Energiespeicher); sie wirkt blutstillend und entzündungshemmend. Ihr wissenschaftlicher Name leitet sich vom Lateinischen „Campanula“für Glocke ab. natur-schule-grund.de