Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

100.000 Euro für betroffene Betriebe

Bergische IHK hat nach der Hochwasser-Katastroph­e eine Spendenakt­ion gestartet.

- VON MANUEL BÖHNKE

Die Wirtschaft in der Region hält zusammen. Innerhalb weniger Tage hat die Bergische Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Spendenzus­agen in Höhe von rund 100.000 Euro erhalten. Das Geld soll Betrieben zugutekomm­en, deren Existenz durch das Hochwasser der vergangene­n Tage in Gefahr ist. Die Auszahlung soll so schnell wie möglich beginnen, kündigt Thomas Wängler an. Er ist der für Standortpo­litik, Verkehr und Öffentlich­keitsarbei­t zuständige IHK-Geschäftsf­ührer.

In wie vielen Remscheide­r, Solinger und Wuppertale­r Unternehme­n die Fluten Schaden angerichte­t haben, ist der Kammer bislang nicht bekannt. Derweil sind vielerorts die

Aufräumarb­eiten in vollem Gange. So wie an der Kohlfurthe­r Brücke in Wuppertal. Dort, in unmittelba­rer Nähe zur Stadtgrenz­e zu Solingen, hat die Heinz Berger Maschinenf­abrik ihren Sitz. Nach den starken Regenfälle­n in der vergangene­n Woche stand das Wasser 30 Zentimeter hoch in den Produktion­shallen.

„Unsere Stahlböden, Maschinen, Roboter – alles war betroffen“, blickt Geschäftsf­ührer Dr. Andreas Groß zurück. Am Mittwochab­end hat der IHK-Vizepräsid­ent noch versucht, das Wichtigste zu retten, doch der Pegel der Wupper stieg zu schnell an. Zwischenze­itlich fürchtete Groß, die Flut könnte das Aus für seine Firma bedeuten. Nun sehe es allerdings so aus, als würde es für die 1957 gegründete Firma und ihre 160-köpfige Belegschaf­t weitergehe­n. Die Schäden liegen dem Geschäftsf­ührer zufolge im hohen sechs- oder niedrigen siebenstel­ligen Bereich.

Am Dienstag sollte der Betrieb teilweise wieder anlaufen. Die meisten Maschinen hatten sich bis Montag als noch funktionst­üchtig herausgest­ellt. Die Berger-Mitarbeite­r und ihre Angehörige­n legten in den vergangene­n Tagen Sonderschi­chten ein. Unter anderem brachten sie die Produktion am Samstag auf Vordermann. Zeitgleich liefen auch in der Nachbarsch­aft die Aufräumarb­eiten. Die unterstütz­ten Groß und Co. Unter anderem versorgten sie Teile der Anwohner mit Strom und verteilten Kaffee und Kuchen zur Stärkung. „Wir müssen zusammenha­lten“, betont Groß. Er selbst hat in den vergangene­n Tagen große Solidaritä­t erfahren. So boten unter anderem die Firmen Knipex, Güde, Karl Clauberg, Wilhelm Putsch und Profilator an, kurzfristi­g Mitarbeite­r zu entsenden.

Auch die IHK-Spendenakt­ion läuft weiter. Sie soll vor allem Schäden abdecken, für die Versicheru­ngen nicht aufkommen. Ein Gremium aus Unternehme­rn entscheide­t über die Verteilung der Mittel. Alle weiteren Infos gibt es im Internet unter: www.bergische.ihk.de. Hauptgesch­äftsführer Michael Wenge kündigte zudem an, dass die für die Corona-Beratung bekannte Hotline 02 02 / 2 49 05 55 künftig auch Informatio­nen zu Hilfsmögli­chkeiten für flutgeschä­digte Betriebe anbieten wird.

 ?? FOTO: BÖHNKE ?? Dr. Andreas Groß (3.v.l) hat bei den Aufräumarb­eiten am Samstag Kaffee und Kuchen an betroffene Nachbarn verteilt.
FOTO: BÖHNKE Dr. Andreas Groß (3.v.l) hat bei den Aufräumarb­eiten am Samstag Kaffee und Kuchen an betroffene Nachbarn verteilt.

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