Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Corona-Regeln werden verschärft
Die Inzidenz steigt seit Tagen. Ab Freitag gelten wieder erste Verschärfungen. Die Stadt geht davon aus, dass weitere Einschränkungen kommen. Bei den Aufräumarbeiten nach der Flut könnte es neue Ansteckungen geben.
Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt seit acht Tagen in Folge über Zehn. Am Mittwoch wurde der NRW-Spitzenwert von 45,8 übermittelt.
Die Kurve der positiven Corona-Tests in Solingen zeigt weiter nach oben. So hat die Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwoch mit einem Wert von 45,8 bereits den achten Tag in Folge die Grenze von zehn neuen Fällen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen überstiegen, so dass ab dem morgigen Freitag nach den Bestimmungen der Corona-Schutzverordnung des Landes NRW in einigen Lebensbereichen wieder härtere Hygiene-Regeln in Kraft gesetzt werden müssen.
Demnach sind fortan Treffen im öffentlichen Raum ohne Begrenzung nur noch für Angehörige aus fünf Haushalten erlaubt. Darüber hinaus Treffen im öffentlichen Raum für 100 Personen aus beliebigen Haushalten gestattet, wenn die Teilnehmer einen negativen Test nachweisen können. Veranstaltungen mit bis zu 1000 Personen dürfen wiederum innen und außen stattfinden, sofern ein Sitzplan, ein negativer Testnachweis sowie die Einhaltung des Mindestabstands oder eine Sitzordnung nach Schachbrettmuster vorhanden sind. Und im Außenbereich sind mehr als 1000 Personen erlaubt, wenn ein genehmigtes Konzept vorliegt.
Das hat die Stadt Solingen am Mittwoch bekannt gegeben. Wobei die Verantwortlichen im Rathaus davon ausgehen, dass sich die Corona-Lage in den kommenden Tagen sogar noch verschärfen dürfte. Denn nachdem schon im Zuge der EM-Siegesfeier der italienischen Fußballfans vor knapp drei Wochen in Ohligs die Zahlen später nach oben gegangen waren, droht nun durch das Hochwasser der vergangenen Woche – zumindest indirekt – ein erneuter Anstieg der Corona-Fälle.
„Das Gesundheitsamt befürchtet, dass es durch die Rettungs- und Aufräumarbeiten in den Hochwassergebieten zu weiteren Infektionen gekommen ist oder kommen kann“, hieß es am Mittwoch vonseiten der Stadt. Zwar sei nachvollziehbar, dass Abstandsregeln in einer solchen Ausnahmesituation wie in Unterburg „zeitweise schwierig einzuhalten“seien. Gleichwohl appellierte das städtische Gesundheitsamt an die „Eigenverantwortung aller Helferinnen und Helfer“, die Corona-Vorgaben zu beachten, „damit auch weiterhin die Nachverfolgbarkeit
der Infizierungen gewährleistet“ist.
Am Mittwoch nahmen in Unterburg insgesamt 53 Personen an einer PCR-Testaktion teil, die von der Infektionsambulanz Bethanien angeboten wurde. Sollte die Inzidenz in den kommenden Tagen nicht wieder unter die Grenze von 35 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner fallen, würden die Regeln noch einmal verschärft werden. „Am Sonntag erreicht Solingen aller Voraussicht nach die Inzidenzstufe 2“, sagte ein Stadtsprecher.
Dies würde bedeuten, dass Treffen im öffentlichen Raum ohne Begrenzung nur noch für Angehörige aus drei Haushalten erlaubt wären. Mit Negativ-Test dürften sich bis zu zehn Personen aus beliebigen Haushalten treffen. Die Außengastronomie wäre weiter ohne Test betretbar, innen müssten Gäste allerdings negative Tests nachweisen. Und im Handel, der nicht zur Grundversorgung zählt, würde erneut eine Begrenzung auf eine Person pro zehn Quadratmeter gelten.