Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Corona-Regeln werden verschärft

Die Inzidenz steigt seit Tagen. Ab Freitag gelten wieder erste Verschärfu­ngen. Die Stadt geht davon aus, dass weitere Einschränk­ungen kommen. Bei den Aufräumarb­eiten nach der Flut könnte es neue Ansteckung­en geben.

- VON MARTIN OBERPRILLE­R

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt seit acht Tagen in Folge über Zehn. Am Mittwoch wurde der NRW-Spitzenwer­t von 45,8 übermittel­t.

Die Kurve der positiven Corona-Tests in Solingen zeigt weiter nach oben. So hat die Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwoch mit einem Wert von 45,8 bereits den achten Tag in Folge die Grenze von zehn neuen Fällen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen überstiege­n, so dass ab dem morgigen Freitag nach den Bestimmung­en der Corona-Schutzvero­rdnung des Landes NRW in einigen Lebensbere­ichen wieder härtere Hygiene-Regeln in Kraft gesetzt werden müssen.

Demnach sind fortan Treffen im öffentlich­en Raum ohne Begrenzung nur noch für Angehörige aus fünf Haushalten erlaubt. Darüber hinaus Treffen im öffentlich­en Raum für 100 Personen aus beliebigen Haushalten gestattet, wenn die Teilnehmer einen negativen Test nachweisen können. Veranstalt­ungen mit bis zu 1000 Personen dürfen wiederum innen und außen stattfinde­n, sofern ein Sitzplan, ein negativer Testnachwe­is sowie die Einhaltung des Mindestabs­tands oder eine Sitzordnun­g nach Schachbret­tmuster vorhanden sind. Und im Außenberei­ch sind mehr als 1000 Personen erlaubt, wenn ein genehmigte­s Konzept vorliegt.

Das hat die Stadt Solingen am Mittwoch bekannt gegeben. Wobei die Verantwort­lichen im Rathaus davon ausgehen, dass sich die Corona-Lage in den kommenden Tagen sogar noch verschärfe­n dürfte. Denn nachdem schon im Zuge der EM-Siegesfeie­r der italienisc­hen Fußballfan­s vor knapp drei Wochen in Ohligs die Zahlen später nach oben gegangen waren, droht nun durch das Hochwasser der vergangene­n Woche – zumindest indirekt – ein erneuter Anstieg der Corona-Fälle.

„Das Gesundheit­samt befürchtet, dass es durch die Rettungs- und Aufräumarb­eiten in den Hochwasser­gebieten zu weiteren Infektione­n gekommen ist oder kommen kann“, hieß es am Mittwoch vonseiten der Stadt. Zwar sei nachvollzi­ehbar, dass Abstandsre­geln in einer solchen Ausnahmesi­tuation wie in Unterburg „zeitweise schwierig einzuhalte­n“seien. Gleichwohl appelliert­e das städtische Gesundheit­samt an die „Eigenveran­twortung aller Helferinne­n und Helfer“, die Corona-Vorgaben zu beachten, „damit auch weiterhin die Nachverfol­gbarkeit

der Infizierun­gen gewährleis­tet“ist.

Am Mittwoch nahmen in Unterburg insgesamt 53 Personen an einer PCR-Testaktion teil, die von der Infektions­ambulanz Bethanien angeboten wurde. Sollte die Inzidenz in den kommenden Tagen nicht wieder unter die Grenze von 35 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner fallen, würden die Regeln noch einmal verschärft werden. „Am Sonntag erreicht Solingen aller Voraussich­t nach die Inzidenzst­ufe 2“, sagte ein Stadtsprec­her.

Dies würde bedeuten, dass Treffen im öffentlich­en Raum ohne Begrenzung nur noch für Angehörige aus drei Haushalten erlaubt wären. Mit Negativ-Test dürften sich bis zu zehn Personen aus beliebigen Haushalten treffen. Die Außengastr­onomie wäre weiter ohne Test betretbar, innen müssten Gäste allerdings negative Tests nachweisen. Und im Handel, der nicht zur Grundverso­rgung zählt, würde erneut eine Begrenzung auf eine Person pro zehn Quadratmet­er gelten.

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FOTO: GATTUS Bei der EM-Siegesfeie­r der italienisc­hen Fußballfan­s in Ohligs herrschte ausgelasse­ne Freude. Allerdings geht die Stadt davon aus, dass sich bei den Feiern bislang 35 Menschen mit dem Coronaviru­s angesteckt haben.

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