Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

USA und Deutschlan­d einigen sich im Pipeline-Streit

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(anh/dpa) Nach jahrelange­m Streit haben die USA und Deutschlan­d einen Durchbruch im Konflikt um die deutsch-russische Pipeline Nord Stream 2 erzielt. Die Diplomatin Victoria Nuland aus dem US-Außenminis­terium verkündete bei einer Anhörung im Kongress, dass eine Einigung erzielt worden sei. In Berlin wurde der Durchbruch bestätigt. Die beinahe fertiggest­ellte Ostsee-Pipeline soll russisches Gas nach Deutschlan­d bringen – unter Umgehung der Ukraine. Die USA hatten Nord Stream 2 lange massiv kritisiert, wollen nun aber auf Sanktionen verzichten.

Nuland sagte, Deutschlan­d habe sich unter anderem zu Maßnahmen verpflicht­et, „sollte Russland versuchen, Energie als Waffe einzusetze­n oder weitere aggressive Handlungen gegen die Ukraine zu begehen“. Das schließe mögliche Sanktionen ein. Vereinbart sei außerdem Unterstütz­ung für eine Verlängeru­ng des 2024 auslaufend­en Gas-Transitabk­ommens durch die Ukraine um weitere zehn Jahre. In Berlin hieß es zur Einordnung, für den Fall, dass Russland Energie als „politische Waffe“einsetze, werde man auf Ebene der Europäisch­en Union darauf hinwirken, dass es zu Sanktionen gegen Moskau komme.

Auch beim Düsseldorf­er Energiekon­zern Uniper und bei Wintershal­l wird die Entwicklun­g gespannt verfolgt: Uniper hat sich mit fast einer Milliarde Euro an der Finanzieru­ng der Pipeline beteiligt.

Leitartike­l, Wirtschaft

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