Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
„NRW-Wirtschaft steht zusammen“
Unternehmerpräsident Kirchhoff fordert einen raschen Aufbau der Infrastruktur.
(anh/rtr) Nach den ersten Aufräumarbeiten in den Hochwassergebieten werden jetzt auch die Folgen für die Wirtschaft sichtbar: „Immer mehr werden nun auch die massiven wirtschaftlichen Auswirkungen für unsere Betriebe und Arbeitsplätze deutlich“, sagte Arndt Kirchhoff, Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände. „Gerade die Tausenden betroffenen Unternehmen und ihre Beschäftigten halten in diesen schweren Tagen so eng zusammen wie selten zuvor.“
Viele Unternehmen stünden ihren Belegschaften mit praktischer und auch finanzieller Unterstützung zur Seite: „Auch eine Vielzahl nicht unmittelbar betroffener Betriebe hilft den Hilfskräften, Behörden und anderen Unternehmen auf vielfältigste Weise. Sei es durch das Zurverfügungstellen personeller Ressourcen, von Maschinen und Geräten, von Lagerkapazitäten oder auch durch Spendenaktionen“, sagte Kirchhoff. Zugleich mahnte er einen raschen Aufbau der zerstörten Infrastruktur an.
Allein die Deutsche Bahn berichtet über 600 Kilometer Gleise, die durch die Wassermassen zerstört oder stark beschädigt wurden. „Jetzt ist schnelle und unbürokratische Hilfe für die in Not geratenen Menschen und Betriebe extrem wichtig. Außerdem gilt es, alle Anstrengungen
zu unternehmen, die zerstörte Infrastruktur so schnell wie möglich wiederaufzubauen“, so der Arbeitgeber-Präsident.
Die Schäden gehen in die Milliarden: Allein die deutschen Versicherer müssen nach ersten Schätzungen bis zu fünf Milliarden Euro für die Schäden zahlen, die das Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz angerichtet hat. „Wir rechnen momentan mit versicherten Schäden von vier bis fünf Milliarden Euro“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft, Jörg Asmussen. Die Schäden in Bayern und Sachsen seien darin noch nicht eingerechnet. Die Kosten dürften somit noch über den 4,65 Milliarden Euro liegen, die das Hochwasser an Elbe und Oder im August 2002 (zu heutigen Preisen) verursacht hat. Das Tief „Bernd“wäre damit die teuerste Naturkatastrophe in Deutschland seit der Jahrtausendwende.