Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Daimler überrascht mit hohem Milliardengewinn
(dpa/mah/rtr) Daimler hat im zurückliegenden Quartal trotz Corona-Unsicherheit und Chip-Krise unter dem Strich einen Milliardengewinn eingefahren. Der Automobilhersteller erzielte dank eines kräftigen Absatzwachstums von April bis Juni ein Konzernergebnis von 3,7 Milliarden Euro, wie das Dax-Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Vor Jahresfrist waren wegen des Absatzeinbruchs in der Corona-Pandemie noch 1,9 Milliarden Euro Verlust angefallen. „Bei Mercedes-Benz Cars & Vans haben wir das dritte Quartal in Folge eine zweistellige Marge erreicht und damit die Widerstandsfähigkeit unseres Geschäfts unter Beweis gestellt – trotz der anhaltend geringen Verfügbarkeit von Halbleitern“, erklärte Vorstandschef Ola Källenius.
Trotz der überraschend hoch ausfallenden Gewinne will der Stuttgarter Automobilkonzern die auf den Weg gebrachten Einsparungen beim Personal nicht infrage stellen. „Weder
können wir noch wollen wir das schwäbische Gen des Sparens aufgeben“, sagte Källenius dazu am Mittwoch in Stuttgart vor Journalisten. Trotz guter Geschäftszahlen müsse das Unternehmen weiter an seiner Effizienz arbeiten, zumal man derzeit „erhebliche Milliardenbeträge“für den angepeilten Umbau von Verbrennungs- hin zu Elektromotoren aufwenden müsse. Ein Ende des Sparens wäre „nicht die beste Strategie für die Bewältigung der Transformation“, sagte der Vorstandschef der Schwaben.
Unter den Aktionären löste die Reduzierung der Absatzerwartung auf Vorjahresniveau infolge der anhaltende Chip-Krise trotz der in Teilen bereits bekannten, guten Quartalszahlen Enttäuschung aus: Der Wert der Daimler-Aktie fiel am Mittwoch in der Spitze um vier Prozent auf 67,27 Euro, das ist der tiefsten Stand seit fast fünf Monaten. Gegen Handelsschluss notierten die Aktien wieder leicht im Plus.