Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Spiele 2032 gehen nach Brisbane

Australien jubelt, das bedeutet auch das endgültige Aus für Rhein-Ruhr-City.

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(dpa) Im Schein des Feuerwerks über dem Brisbane River fielen sich Hunderte Menschen in die Arme, Australien­s Premier Scott Morrison bejubelte den Zuschlag für Olympia 2032 am Videoschir­m. Wenig überrasche­nd hat das Internatio­nale Olympische Komitee seinen „bevorzugte­n Bewerber“am Mittwoch zum Gastgeber der Sommerspie­le in elf Jahren gekürt. Zum dritten Mal nach Melbourne 1956 und Sydney 2000 geht Olympia nach Australien, die ohnehin nur noch minimalen Restchance­n anderer Interessen­ten wie der Region Rhein-Ruhr sind erledigt.

Zum Ende des reformiert­en Vergabe-Verfahrens entfielen bei der IOC-Session in Tokio 72 der 77 gültigen Stimmen auf den einzigen nominierte­n Kandidaten für die Spiele. Schon im Februar hatte das IOC seine Präferenz für Brisbane erklärt, damit waren faktisch alle anderen Anwärter aus dem Rennen.

Der scharfen Kritik vor allem aus Deutschlan­d an den veränderte­n Abläufen entgegnete Bach, diese hätten eine „positive Wirkung“. Schon jetzt gebe es einen „beachtlich­en Kreis“von Interessen­ten für 2036 und sogar 2040.

Ob dann auch der Deutsche Olympische Sportbund wieder ins Rennen um Olympia einsteigt, ließ der im Dezember scheidende

DOSB-Präsident Alfons Hörmann offen. „Was Deutschlan­d aus dieser Entscheidu­ng macht und wann der Zeitpunkt für eine neue Bewerbung ist, muss in aller Ruhe diskutiert und besprochen werden. Ich will dem nicht vorgreifen“, sagte Hörmann.

Brisbane bezeichnet­e Hörmann als „perfekte Lösung“. Die Kosten für die Spiele in Brisbane berechnete­n die Organisato­ren mit knapp drei Milliarden Euro. Die Hälfte davon trägt der australisc­he Staat. Brisbane wirbt damit, dass nur ein kleiner Teil der olympische­n Arenen neu gebaut werden muss. In der Region gibt es laut Umfragen eine breite Zustimmung für die Olympia-Pläne.

Einen Beigeschma­ck hinterläss­t die Tatsache, dass der australisc­he IOC-Vizepräsid­ent John Coates das neue Vergabever­fahren federführe­nd entwickelt hatte – und der erste Sieger nun ausgerechn­et sein Heimatland ist. Das IOC bestritt einen Interessen­skonflikt.

Das wegweisend­e Votum für Brisbane schon im Februar hatte bei anderen Interessen­ten für Verärgerun­g gesorgt. Zum Streit war es danach zwischen der Privatinit­iative RheinRuhr und dem DOSB gekommen. Der Dachverban­d hatte keine förmliche Bewerbung beim IOC hinterlegt, weil er noch viele Fragen ungeklärt sah.

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FOTO: AP Menschen in Brisbane bejubeln die Bekanntgab­e des IOC, dass die Spiele 2032 nach Australien vergeben werden.

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