Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Schlange stehen für Waffel und Spende

Die Jugend- und Ausbildung­svertretun­g der Stadt bot gestern Waffeln und Kaffee an. Der Erlös geht an Hochwasser­opfer.

- VON SABINE NABER

Kaum waren die Tische gestern Mittag neben dem Rathausein­gang aufgestell­t und die Waffeleise­n an den Strom angeschlos­sen, bildete sich schon eine lange Menschensc­hlange, die sich für die süße Spezialitä­t und den dazugehöri­gen Kaffee begeistern ließ. „Waffelback­en für die Hochwasser­opfer“– darauf hatten sich Adelina Gioiello, die Vorsitzend­e der Remscheide­r Jugend- und Ausbildung­svertretun­g der Komba-Gewerkscha­ft, und Torsten Helbig, Personalra­tsvorsitze­nder der Stadtverwa­ltung, am Wochenende schnell geeinigt, als es um die Frage ging, wie am besten geholfen werden könne.

Und die Jugendlich­en hätten sich rasch für diese Hilfsaktio­n begeistern lassen: „Die fanden die Idee auch ganz großartig. Vor allem, weil der Erlös an den Verein Aktion

Lichtblick­e geht. Da waren sie gleich dabei, haben sich schnell für die Aktion hier freigenomm­en“, sagt Helbig, der sich über die positive Resonanz freute. Zehn Kilo Waffelteig waren vorgesehen, aber am Morgen habe man noch ein paar Kilo dazu genommen, um dem Andrang gerecht zu werden.

„Wir wollten aktiv helfen. Nicht einfach nur Geld geben, sondern die Leute mitnehmen. Wenn eine Gesellscha­ft zusammenhä­lt, dann erreicht sie auch was“, ist Adelina Gioiello überzeugt. Kaffee und Waffelteig­zutaten seien Spenden, so dass der gesamte Erlös der Aktion Lichtblick­e zugutekomm­e. „Ebenso wie der Verein kümmern wir uns ja auch um Jugendlich­e in Remscheid. Da passt das wunderbar. Das Geld soll Familien zukommen, die durch das Hochwasser jetzt praktisch alles verloren haben und wieder bei null anfangen müssen.“

Jeder könne am Stand so viel geben, wie er kann. Jeder Euro würde helfen. „Ich möchte schon mal bezahlen, hole mir gleich aber noch eine leckere Waffel ab“, sagt eine Frau und steckt gleich mehrere Scheine für den guten Zweck in die Sammeldose. „Ich finde die Aktion ganz toll. Das ist gelebte Solidaritä­t. Besonders, weil Jugendlich­e es in Eigenaktio­n auf den Weg gebracht haben“, sagt Marvin Schneider, der noch das letzte, Puderzucke­r bestreute Waffelherz in der Hand hält. Er habe sich nicht vorstellen können, dass der Andrang so groß werden würde und so viele Remscheide­r zum Rathauspla­tz kommen, um bei der Aktion mitzumache­n. Auch Sarah Eichhorst findet es super, dass der Vorsatz zu helfen so effektiv umgesetzt wurde. „Ich habe im Vorfeld ja auch schon überlegt, wohin ich spenden könnte. Und bin, als ich gesagt habe, dass ich hierhin gehe, auch von meinen Kolleginne­n und Kollegen gebeten worden, Geld, das sie spenden wollen, mitzunehme­n“, sagt sie. „Lichtblick­e“ist eine gemeinsame Hilfsaktio­n der NRW-Lokalradio­s mit den kirchliche­n Hilfswerke­n Caritas und Diakonie. Mit den Spendengel­dern werden Kinder und Familien aus NRW unterstütz­t, die unverschul­det in Not geraten sind.

Das Team des Rewe-Marktes Alte Kölner Straße 5 in Lennep plant für den morgigen Freitag ab 11 Uhr ebenfalls einen Kuchen-, Waffelund Bratwurst-Verkauf. Das teilt Sabrina Gill mit. Alle Einnahmen würden an die „Aktion Lichtblick­e“gespendet. Auch Spendendos­en will der Rewe-Markt aufstellen.

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FOTO: KEUSCH Marianna Fazio (v.l.), Laura Klingele, Adelina Gioiello und Julia Jäger hatten auf dem Rathauspla­tz alle Hände voll zu tun.

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