Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Spielplatz wird teils barrierefrei
Im Herbst soll die Umgestaltung der Spielfläche am Albert-Tillmanns-Weg beginnen. Trotz der Hanglange wird es auch integrative Spielgeräte für Kinder mit Rollstuhl geben. Insgesamt kostet die Maßnahme 290.460 Euro.
Mit allen Sinnen entdecken und Freude beim Spielen entwickeln sollen alle Kinder bald wieder auf dem Spielplatz am Albert-Tillmanns-Weg in Lüttringhausen. Die Fläche und die Spielgeräte sind stark in die Jahre gekommen und haben eine Generalüberholung dringend nötig. Wie die neue Spielfläche an der Hanglage künftig aussehen wird, haben die jungen Nutzer im Rahmen einer Online-Befragung in diesem März selbst mitbestimmt. Aufgrund der Corona-Pandemie musste auf die Vor-Ort-Befragung verzichtet und auf die digitale Variante ausgewichen werden. Planer Dirk Buchwald von den Technischen Betrieben (TBR) hat dennoch versucht, von den Wünschen möglichst viele zu integrieren. Den fertigen Entwurf stellte er in der Bezirksvertretung (BV) Lüttringhausen vor.
Bei der Neuplanung, sagte Buchwald, habe es einige besondere Herausforderungen gegeben. Denn das 8000 Quadratmeter große Gelände hat eine Neigung von elf Prozent. Im Spielplatzbereich gibt es zudem noch eine Querneigung von sieben Prozent. Ein großer Wunsch vom Jugendamt sei es gewesen, die Anlage möglichst barrierefrei zu gestalten. „Das geht aber nicht, ohne den Baumbestand zu minimieren“, erklärte er. Der vorhandene, waldartige Baumbestand soll jedoch geschützt werden. „Wir haben hier sehr alte Bäume mit einem Durchmesser von zehn Metern. Einige sind noch deutlich größer“, erklärte der Abteilungsleiter des Grünflächenamtes.
Trotz dieser besonderen Umstände ist es dem Planer dennoch gelungen, für den Wunsch eine Kompromisslösung zu finden. Dabei wurde auch das Anliegen der integrativen Kita Fuchsweg berücksichtigt. Die Einrichtung liegt am unteren Bereich des Areals, nutzt regelmäßig den Platz und hat sich integrative Spielgeräte gewünscht. Auch das hat Buchwald berücksichtigt und einen Teil geschaffen, der mit dem Rollstuhl angefahren und genutzt werden kann. Dazu zählen ein Sandspieltisch, an den man mit dem Rollstuhl heranfahren kann, eine Steh / Rollstuhlwippe sowie ein rollstuhlgeeignetes Trampolin. Eine Rollstuhlrampe wird den Weg erleichtern.
Zu den Geräten, die natürlich von allen Kids genutzt werden können, gelangt man über eine bis sechs Prozent geneigte Pflasterfläche. Sie grenzt an die vorhandene Lichtung. Dort wird es einen Sitzplatz mit Wegeanbindung sowie einen angrenzenden Sandspielbereich mit Vogelnestkarussell und Kleinkinderspielbereich geben. Ein großer Freischwinger mit Nestschaukel ist dank des Untergrundes mit Gummi-Rasengitterplatten auch für alle zu erreichen. Zudem gibt es im oberen
Bereich noch eine Doppelschaukel. Der weitere Bereich ist auf ältere Kinder ausgelegt, kann aber leider nicht barrierefrei gestaltet werden. Die Kids können sich hier an einer umfangreichen Kletter- und Balanciermöglichkeit
mit Rutsche austoben. Von einem Holzpodest hat man das Treiben im Blick. Auch die gewünschte Seilbahn wird es geben. Mit einer Länge von 35 Metern und einem Geländesprung reicht sie einmal quer über den Spielplatz. Auch Platz für freies Spiel bleibt.
„Es ist für alle Altersgruppen etwas vorhanden und auch von der Kita Fuchsweg gelangt man vernünftig zur Anlage“, betonte der Planer. Die Lokalpolitiker zeigten sich mehr als zufrieden mit dem ausgearbeiteten Konzept und bedankten sich bei dem Planer für sein Engagement mit einem einstimmigen Beschluss. Damit können die Arbeiten zur Umgestaltung noch in diesem Herbst beginnen. Buchwald hofft, dass die Gesamtkosten in Höhe von 290.460 Euro trotz der aktuell explodierenden Preise für Holz und Stahl gehalten werden können. Die Fertigstellung ist für spätestens Frühjahr 2022 vorgesehen.