Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Neues Angebot für junge Gäste
Seele in Not und Zukunfts-Campus kooperieren an der Hindenburgstraße.
In einer Zeit, in der die Kinder durch Corona-Pandemie und nun auch durch die Hochwasserkatastrophe psychisch belastet sind, wollen zwei Initiativen helfen: Die Vereine Seele in Not und Zukunfts-Campus bündeln ihre Kräfte und bieten im Café Mocca Sin, Hindenburgstraße 10, ein neues Freizeitangebot. Die jungen Gäste sollen dabei die Gelegenheit bekommen, über ihre Gefühle, Ängste und Sorgen zu reden, wenn ihnen danach ist.
Holger Häde, Vorsitzender von Zukunfts-Campus e.V., ist gemeinsam mit Jugendcoaches beim Partnerverein an der Hindenburgstraße im Einsatz, um Mädchen und Jungen zu betreuen – das nächste Mal am kommenden Samstag, 24. Juli, von 10 bis 15 Uhr. „Wir wollen den Kindern Mut machen“, erklärt Häde, der dabei auf eine Mischung aus Spiel, Spaß und Gesprächen setzt.
Premiere feierte das Projekt „Kinderseelen schützen“kürzlich im Café Mocca Sin, das der Verein Seele in Not betreibt. Dabei kam vor allem der Nachwuchs jener Menschen zusammen, die von der Initiative betreut werden – von Psychischkranken und ihren Angehörigen. „Die Kinder konnten mit einem 3 D-Drucker eine Brille basteln. Wir hatten einen fahrbaren Roboter mitgebracht, den sie programmieren konnten. Geschichten wurden erzählt, es gab Würfelspiele“, nennt Holger Häde Beispiele aus dem Angebot der Jugendbetreuer, die sich aber auch als Ansprechpartner für ihre Schützlinge begreifen. Die Mädchen und Jungen können bei ihnen ihr Herz ausschütten. „Viele Kinder sind schon durch die Folgen der Pandemie traurig und schwermütig geworden. Jetzt kommt die Hochwasserkatastrophe hinzu“, erklärt Häde, der vor diesem Hintergrund das nächste Treffen auf den nächsten Samstag vorgezogen hat – für alle Interessenten, losgelöst von einer Vereinszugehörigkeit.
Es richtet sich an Mädchen und Jungen ab vier Jahre. Dazu ist lediglich eine kurze Anmeldung per E-Mail nötig. Für so manche Eltern biete dies auch die Gelegenheit, einmal selber Luft holen zu können. „Wobei wir aber nicht dazu da sind, die Kinder einfach zu verwahren“, erläutert Häde. Für Monika Erdmeier, Vorsitzende von Seele in Not, ist das Angebot für den Nachwuchs eine Bereicherung. Die Arbeit an der Hindenburgstraße wurde über Monate von der Pandemie beeinträchtigt. „Die Kontakte zu unseren Klienten sind aber nie verloren gegangen. Vieles erfolgte über das Telefon und auch über Teams-Besprechungen im Internet“, blickt sie zurück.
Mit „Kinderseelen schützen“wird das Café Mocca Sin des Vereins wiederbelebt, das wegen Corona pausieren musste. Es soll aber wieder Anlaufstelle für Menschen sein, die insbesondere an Sonn- und Feiertagen unter Isolation und Einsamkeit leiden. „Wir arbeiten daran, es wieder zu öffnen“, berichtet Monika Erdmeier. Dabei zeigt sich die Vorsitzende froh, neben ihrem Vize Markus Pickhardt nun mit Daniel Henkel einen neuen Schatzmeister im Vorstand an ihrer Seite zu wissen.
Anmeldung für den Freizeittreff: hallo@campus-verein.de