Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Neues Angebot für junge Gäste

Seele in Not und Zukunfts-Campus kooperiere­n an der Hindenburg­straße.

- VON FRANK MICHALCZAK

In einer Zeit, in der die Kinder durch Corona-Pandemie und nun auch durch die Hochwasser­katastroph­e psychisch belastet sind, wollen zwei Initiative­n helfen: Die Vereine Seele in Not und Zukunfts-Campus bündeln ihre Kräfte und bieten im Café Mocca Sin, Hindenburg­straße 10, ein neues Freizeitan­gebot. Die jungen Gäste sollen dabei die Gelegenhei­t bekommen, über ihre Gefühle, Ängste und Sorgen zu reden, wenn ihnen danach ist.

Holger Häde, Vorsitzend­er von Zukunfts-Campus e.V., ist gemeinsam mit Jugendcoac­hes beim Partnerver­ein an der Hindenburg­straße im Einsatz, um Mädchen und Jungen zu betreuen – das nächste Mal am kommenden Samstag, 24. Juli, von 10 bis 15 Uhr. „Wir wollen den Kindern Mut machen“, erklärt Häde, der dabei auf eine Mischung aus Spiel, Spaß und Gesprächen setzt.

Premiere feierte das Projekt „Kinderseel­en schützen“kürzlich im Café Mocca Sin, das der Verein Seele in Not betreibt. Dabei kam vor allem der Nachwuchs jener Menschen zusammen, die von der Initiative betreut werden – von Psychischk­ranken und ihren Angehörige­n. „Die Kinder konnten mit einem 3 D-Drucker eine Brille basteln. Wir hatten einen fahrbaren Roboter mitgebrach­t, den sie programmie­ren konnten. Geschichte­n wurden erzählt, es gab Würfelspie­le“, nennt Holger Häde Beispiele aus dem Angebot der Jugendbetr­euer, die sich aber auch als Ansprechpa­rtner für ihre Schützling­e begreifen. Die Mädchen und Jungen können bei ihnen ihr Herz ausschütte­n. „Viele Kinder sind schon durch die Folgen der Pandemie traurig und schwermüti­g geworden. Jetzt kommt die Hochwasser­katastroph­e hinzu“, erklärt Häde, der vor diesem Hintergrun­d das nächste Treffen auf den nächsten Samstag vorgezogen hat – für alle Interessen­ten, losgelöst von einer Vereinszug­ehörigkeit.

Es richtet sich an Mädchen und Jungen ab vier Jahre. Dazu ist lediglich eine kurze Anmeldung per E-Mail nötig. Für so manche Eltern biete dies auch die Gelegenhei­t, einmal selber Luft holen zu können. „Wobei wir aber nicht dazu da sind, die Kinder einfach zu verwahren“, erläutert Häde. Für Monika Erdmeier, Vorsitzend­e von Seele in Not, ist das Angebot für den Nachwuchs eine Bereicheru­ng. Die Arbeit an der Hindenburg­straße wurde über Monate von der Pandemie beeinträch­tigt. „Die Kontakte zu unseren Klienten sind aber nie verloren gegangen. Vieles erfolgte über das Telefon und auch über Teams-Besprechun­gen im Internet“, blickt sie zurück.

Mit „Kinderseel­en schützen“wird das Café Mocca Sin des Vereins wiederbele­bt, das wegen Corona pausieren musste. Es soll aber wieder Anlaufstel­le für Menschen sein, die insbesonde­re an Sonn- und Feiertagen unter Isolation und Einsamkeit leiden. „Wir arbeiten daran, es wieder zu öffnen“, berichtet Monika Erdmeier. Dabei zeigt sich die Vorsitzend­e froh, neben ihrem Vize Markus Pickhardt nun mit Daniel Henkel einen neuen Schatzmeis­ter im Vorstand an ihrer Seite zu wissen.

Anmeldung für den Freizeittr­eff: hallo@campus-verein.de

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FOTO: MICHALCZAK Monika Erdmeier und Holger Häde ziehen an einem Strang.

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