Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
„Wir haben Kunst für über 200.000 Euro verkauft“
Die Kunstfreunde waren in Kauflaune, aber der große Besucheransturm blieb aus. Die Bilanz der Schau „Die Große“im Kunstpalast fällt gemischt aus.
„Die Große“ist traditioneller Treffpunkt der rheinischen Kunstszene im Kunstpalast und NRW-Forum. Am Sonntag endet die diesjährige Schau, und Ausstellungsleiter Michael Kortländer zieht eine gemischte Bilanz: „Die Besucherzahlen sind nicht so toll, aber der Verkauf läuft erstaunlich gut. Wir haben Kunst für über 200.000 Euro verkauft. Damit ist sichergestellt, dass es auch im nächsten Jahr diese Kunstausstellung NRW geben wird.“
Der Renner ist das „Kleine Original“zu Preisen bis zu 500 Euro. Hier schlagen die meisten Besucher zu, seien es Rotarier oder Menschen, die erstmals Kunst erwerben. Für viele Künstler, die an der Armutsgrenze leben, ist so eine Summe viel, zumal die Käufer oft mehrere Exponate erwerben. Das helfe vielen Künstlern, erklärt Kortländer.
Der Preisträger der Künstler, der 84-jährige Fritz Josef Haubner, begeistert selbst berühmte Kollegen wie Ulrich Erben, der seinetwegen zweimal in die Ausstellung kam.
„Das Plakat zu Haubner ist miserabel, aber die Arbeiten sind einfach wunderbar. Ich bin begeistert“, schwärmt er. Da Haubners Bilder auf Treibholz aus dem Rhein gleichfalls für wenig Geld zu haben sind, profitiert auch er von der Kauffreude der Kunstfans. Wie sehr die Entscheidung zum Kauf vom Geldbeutel abhängt, erfuhr Michael Burges. Der 67-Jährige, der mit seinen Abstraktionen international berühmt ist, hätte seine Acryl-Aluminium-Arbeit gleich dreimal verkaufen können, aber nicht für 24.000 Euro.
Die Skulpturen im Außenraum bleiben aber noch im August stehen. Hier freut sich Bernhard Kucken, Werkstattleiter der Kunstakademie. Seine zwei Meter hohe Bronzestele mit dem Titel „Laokoonae“fand für 14.000 Euro einen Abnehmer. Sie steht am Eingang zum NRW-Forum, sodass jeder Besucher an ihr vorübergeht.
Info „Die Große“, Kunstpalast und NRW-Forum, geöffnet noch bis zum 25. Juli, jeweils 11 bis 18 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr.