Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

1000 Tonnen Müll und Schlamm entsorgt

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(pm) Alexander Herpich rechnet im Kopf zusammen. Seit vergangene­r Woche Donnerstag wurden in sieben Tagen aus dem gesamten Flutgebiet in Solingen 1000 Tonnen Schutt, Schlamm, umgestürzt­e Bäume, Hausrat und Sperrgut durch die Technische­n Betriebe Solingen (TBS) eingesamme­lt. Wolfgang Kiefer, der Werkstattu­nd Fuhrparkle­iter, nickt zustimmend.

Jeden Tag seit der Flut seien durchschni­ttlich 80 Kräfte mit 30 Fahrzeugen unterwegs gewesen. Sie nennen die Sperrgut-Lkw, die Laster, die große und noch größere Container an die vielen Einsatzste­llen gefahren haben. Denn nicht nur Unterburg war Ziel der Kolonnen. In Rüden standen Container – in der Wipperaue, an der Haasenmühl­e, an vielen Brücken, im Wald und an Straßen war die TBS-Hilfe gefordert.

Am Donnerstag wurde beispielsw­eise die Leichlinge­r Straße einseitig gesperrt. Ein Hang war abgerutsch­t, der gesichert werden musste. Bäume mussten gefällt werden, die im weichen Boden keinen Halt mehr fanden.

Die Spezialfah­rzeuge, mit denen der Teilbetrie­b Forst sonst Bäume aus dem Wald holt, wurden zum Aufsammeln der Schuttberg­e eingesetzt. Radlader kamen dazu, berichtet Herpich, der selbst Einsatzlei­ter war. Er betont, ohne die teilweise 300 Helfer in Unterburg und weitere 200 im Stadtgebie­t wäre das alles nicht möglich gewesen.

Auch am Wochenende waren die 80 Kräfte pro Schicht im Einsatz. „Am Sonntag mussten wir die Leute bremsen. Eigentlich sollten sie bis 16 Uhr arbeiten. Erst um 21 Uhr sind die letzten Freiwillig­en nach Hause“, berichtet Herpich. Freiwillig deshalb, weil am Wochenende kaum einer der Fleißigen Dienst schieben muss. Es hätten sich alle gemeldet, und der Personalra­t habe dem zugestimmt, erklärt Personalve­rtreter Werner Böhler.

Rechne man nur die 535 Tonnen reines Sperrgut, so mache das mehr als zehn Prozent des Jahresaufk­ommens von 4000 Tonnen aus, sagt Herpich. Die weiteren knapp 500 Tonnen verteilen sich auf Metallschr­ott, Schlamm, Bäume und „Weißgeräte“. Letzteres ist alles von der Waschmasch­ine bis zur Tiefkühltr­uhe. Die Truhen mussten oft noch leergeräum­t werden, Lebensmitt­el tauten bereits auf. Eine Spezialfir­ma entsorgt die 150 Tonnen Maschinen vom Hof der TBS an der Tersteegen­straße.

Wie viel Sperrgut noch eingesamme­lt werden muss, wissen die beiden nicht. Ebenso nicht, wie viel Schadstoff­e freigesetz­t wurden. Den Schlamm haben die TBS dazu zentral gesammelt. Das Sperrgut wurde am Müllheizkr­aftwerk getrennt. Noch so eben seien sechs Ampullen mit Quecksilbe­r nicht im Feuer verschwund­en. „Sonst hätte es großen Umweltalar­m gegeben“, sagen Kiefer und Herpich.

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FOTO: MICHAEL SCHÜTZ Kühl- und Gefriersch­ränke mussten oft noch von Lebensmitt­eln leergeräum­t werden.

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