Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Klarheit erst Anfang August
Sana: Einigung zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung der DGS.
Eine mögliche Lösung für die 64 von Arbeitslosigkeit bedrohten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Remscheider Sana-Klinikum wird immer konkreter. Nach der sechsten Verhandlungsrunde zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung der betroffenen Sana-Tochter DGS vermelden beide Seiten eine Einigung.
Danach soll die DGS weiterhin, wie angekündigt, abgewickelt werden und ihre bisherigen Aufgaben spätestens zum Jahreswechsel teils an ein bereits bestehendes Tochterunternehmen von Sana und teils an eine noch zu gründende Firma innerhalb des Konzerns übertragen werden. In diesen Unternehmen soll dann auch ein Teil der Angestellten eine Weiterbeschäftigung finden.
„Ich bin nicht am Jubeln“, fasst Oberbürgermeister Burkhard MastWeisz seine Gemütslage nach einem Telefonat mit Klaus Wiendl, einem der DGS-Geschäftsführer, zusammen. Wichtig sei allerdings, dass die betroffenen Mitarbeiter nun Klarheit hätten. „Ich hoffe, das ist damit abgeschlossen.“
Wie viele der 64 Remscheider Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirklich ein Angebot für eine der beiden neuen Firmen bekommen, ist weiterhin unklar. Er habe das so verstanden, dass allen Angestellten, die bisher einen unbefristeten Vertrag
hatten, ein neuer Job angeboten würde, berichtet Mast-Weisz. Allerdings ist rund die Hälfte der bundesweit etwa 1000 DGS-Mitarbeiter befristet beschäftigt.
Auch über die Konditionen der neuen Verträge ist wenig bekannt. Frank Ehrke, Betriebsratsvorsitzender der DGS, wird in einer ersten Stellungnahme zitiert, man habe eine „sozialverträgliche Lösung“gefunden. „Es sieht wohl so aus, dass die Kolleginnen und Kollegen zumindest zunächst keinen finanzielle Schaden haben“, berichtet die Vorsitzende des Konzernbetriebsrats Gudrun Hedler, die selber nicht an den Verhandlungen teilgenommen hatte. Trotzdem handele es sich um eine „Tarifflucht“, die sich langfristig negativ für die Beschäftigen auswirken werde, so Hedler. Nach Angaben des Betriebsrats gehörte die DGS bisher zu den wenigen tarifgebundenen Töchtern von Sana.
Rechtsverbindlich ist die Einigung übrigens noch nicht. Sie muss erst noch schriftlich fixiert und dann vom Gesamtbetriebsrat und der Geschäftsführung unterschrieben werden, was derzeit für den 30. Juli geplant ist. Danach gehe das Papier an die Betriebsräte vor Ort, erklärt Hedler. Erst wenn die zustimmten, greife die Regelung auch für die Standorte, die keinen eigenen Betriebsrat hätten – so wie Remscheid. „Ob das auch für Remscheid gilt, wissen wir voraussichtlich in der ersten August-Woche.“
Komme es dazu, würden die Mitarbeiter voraussichtlich dann ein Arbeits- und teilweise auch ein Qualifizierungsangebot sowie etwas Bedenkzeit bekommen, berichtet die Betriebsratsvorsitzende. „Und bis dahin werden auch definitiv keine Kündigungen ausgesprochen.“