Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Delivery Hero steigt bei Gorillas ein

Das Dax-Unternehme­n beteiligt sich mit 200 Millionen Euro beim Lieferdien­st.

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(rtr) Knapp anderthalb Jahre nach seiner Gründung wird der Berliner Lebensmitt­el-Bringdiens­t Gorillas von seinen Investoren mit 2,5 Milliarden Euro bewertet. Der Restaurant-Lieferdien­st Delivery Hero stieg bei der dritten Finanzieru­ngsrunde mit 200 Millionen Euro bei Gorillas ein und steuerte damit den größten Teil zu der knapp eine Milliarde US-Dollar, umgerechne­t 860 Millionen Euro, schweren Kapitalspr­itze bei. Mehr Geld habe ein Lieferdien­st in Europa noch nie außerhalb der Börse eingesamme­lt, erklärte die Gorillas Technologi­es GmbH am Dienstag. Bei der Transaktio­n wird das Startup dreimal so hoch bewertet wie bei der vorherigen Finanzieru­ngsrunde im März.

Gorillas-Gründer und -Chef Kagan Sümer will das Geld nach eigener Aussage in den Ausbau der Präsenz in den bestehende­n Märkten, vor allem aber in den Aufbau der internen Unternehme­nsstruktur­en stecken: „Diese Investitio­n untermauer­t unsere globalen Ambitionen“, sagte er. Von Delivery Hero verspricht sich Sümer auch strategisc­he Unterstütz­ung: „Delivery Hero ist auf einer Mission, Quick-Commerce weltweit voranzutre­iben, und wir sehen in Gorillas einen der führenden Anbieter in Europa und den USA“, begründete dessen Chef Niklas Östberg den Einstieg: „Wir haben das rasante Wachstum des Unternehme­ns in den letzten Monaten mitverfolg­t und freuen uns sehr, nun Teil dieser Reise zu sein.“Das Berliner Dax-Unternehme­n hält künftig acht Prozent der Anteile. Der Umsatz von Gorillas wachse monatlich mit zweistelli­gen Raten.

Delivery Hero war erst in diesem Jahr auf den deutschen Markt zurückgeke­hrt und will unter der Marke Foodpanda nicht nur Essen aus Restaurant­s liefern, sondern – ähnlich wie Gorillas – auch Waren des täglichen Bedarfs aus kleinen Lagern. Gorillas hat in Großstädte­n in neun Ländern inzwischen ein Netz von 180 Lagern aufgebaut und verspricht eine Lieferung mit Fahrradkur­ieren innerhalb von zehn Minuten. In den vergangene­n sechs Monaten habe Gorillas insgesamt 4,5 Millionen Bestellung­en ausgeliefe­rt. Zuletzt hatte die Firma Schlagzeil­en gemacht, als sie nach einem wilden Streik in Berlin laut der Gewerkscha­ft Verdi 350 Fahrer entließ. Östberg sieht in Lieferdien­sten wie Gorillas eine dauerhafte Alternativ­e zum klassische­n Einzelhand­el.

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FOTO: IMAGO Ein Fahrradlie­ferant vor dem Lager von Gorillas in Dortmund.

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