Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Schulen setzen weiterhin auf Tests

Schulleite­r und Lehrerverb­and wollen die Maskenpfli­cht im Unterricht beibehalte­n.

- VON BJÖRN BOCH UND ANJA KRISKOFSKI

Vor dem Schulstart nach den Herbstferi­en zeigt sich die Verwaltung vorsichtig optimistis­ch in Bezug auf den Schulbetri­eb. Die Inzidenzza­hlen bei Kindern und Jugendlich­en lägen „weit hinter den hohen Werten, die nach den Sommerferi­en ermittelt wurden“, so Stadtsprec­her Thomas Kraft. Am ersten Montag nach den Sommerferi­en hatte die Inzidenz bei den 10bis 14-Jährigen bei fast 700 gelegen, bei den 5- bis 9-Jährigen und den 15bis 19-Jährigen immerhin noch bei rund 450. Derzeit liegen die Zahlen in allen Bereichen unter 100, Tendenz sinkend. Allerdings wird in den Ferien weniger getestet.

Die Stadt setze weiterhin auf engmaschig­e Tests und werde – analog zu den Sommerferi­en – in dieser Woche noch einmal dazu aufrufen, sich bereits vor dem Kita- oder Schulstart testen zu lassen. „Nach wie vor sind die Tests für Schülerinn­en und Schüler kostenfrei“, betont Kraft.

Die Impftermin­e an den Schulen seien vor den Herbstferi­en im Wesentlich­en beendet worden, an jeder Schule konnte zweimal ein Impfangebo­t gemacht werden. Einzelne Termine würden in der Woche nach den Ferien angeboten. „Weitere Schulimpfu­ngen sind nicht geplant. Es gibt das Angebot der Kinderund Jugendärzt­e, die mobilen Impfungen und die Impfstelle in den Clemens-Galerien“, so Kraft.

An den Schulen gehe es nach den Ferien zunächst weiter wie in den Wochen zuvor: Am ersten Schultag werden alle Schüler getestet – an den weiterführ­enden Schulen mit Schnelltes­ts (drei pro Woche), an Grund- und Förderschu­len mit Lolli-Tests. „Die Testungen geben ein großes Sicherheit­sgefühl“, sagt Joachim Blümer, Rektor der Theodor-Heuss-Schule und Sprecher des Sprecherra­ts der Solinger Schulen. Es sei gut, dass diese fortgeführ­t würden.

Ab 2. November soll laut NRWSchulmi­nisterium aber die Maskenpfli­cht am Platz entfallen – wenn die Infektions­zahlen es zulassen. „Bei uns tendiert die innerschul­ische Debatte jedoch eher dahin, noch eine Zeit lang bei den Masken zu bleiben“, so Blümer. „Viele Schüler haben gefragt, ob sie den Mund-Nasen-Schutz weiter tragen dürfen.“Die Schulleitu­ngen würden sich dazu noch im Sprecherra­t austausche­n.

„Ich sehe die Maskenpfli­cht in den Klassen noch nicht so schnell fallen – zumindest nicht bis Klasse 6“, sagt auch Jens Merten, Vorsitzend­er des Lehrerverb­andes Bildung und Erziehung (VBE) Solingen. Es gelte, wachsam zu sein, da die Inzidenz in einigen Bereichen wieder steige – „und gefühlt alle im Urlaub sind“.

Die bisherigen Impfaktion­en an den Schulen seien unterschie­dlich gut gelaufen, befindet Merten. „An einigen Schulen haben sich viele Kinder impfen lassen, an anderen hat die Kommunikat­ion zwischen Impfteam, Schule und Eltern nicht so toll funktionie­rt. Insgesamt ist die Quote ab zwölf aber schon recht hoch.“

Die Situation in den Schulen habe sich deutlich beruhigt, sagt auch Rektor Joachim Blümer. „Es ist eine gewisse Routine bei den Testungen reingekomm­en.“Das bestätigt Elke Mosebach-Garbade, Leiterin der Geschwiste­r-Scholl-Gesamtschu­le. Die Zahl der Tests nehme von Woche zu Woche ab. „Weil immer mehr Schüler vollständi­g geimpft sind.“Das Impfangebo­t an der Schule sei gut angenommen worden: „Rund 90 Schüler und Schülerinn­en haben es wahrgenomm­en.“

Die Krankheits­situatione­n in den städtische­n Kitas führe allerdings weiterhin zu Gruppensch­ließungen und Einschränk­ungen in der Betreuungs­situation, so die Stadt. Coronabedi­ngt gebe es aktuell aber keine Einschränk­ungen.

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ARCHIVFOTO: MIS „Die Testungen geben ein großes Sicherheit­sgefühl“, sagt Joachim Blümer, Sprecher des Sprecherra­ts der Solinger Schulen.

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