Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Reifenwech­sel sollte laut Kfz-Innung zeitnah erfolgen

Der Oktober ist der richtige Zeitpunkt, einen Termin für den Reifenwech­sel zu vereinbare­n, mahnt Innungsobe­rmeister Uwe Stamm.

- VON TIMO LEMMER

Bekannte Merksprüch­e müssen nicht zwangsläuf­ig wahr sein. Dieser hier aber ist es, wie Solingens Kfz-Innungsobe­rmeister Uwe Stamm mit Nachdruck betont: „Von O bis O“– also von Oktober bis Ostern – sollten Autofahrer mit Winterreif­en unterwegs sein. Heißt also auch: Die Winterreif­en sollten demnächst aufgezogen werden.

„Man sollte den Satz wirklich beherzigen“, sagt Stamm, der den Auto-Treffpunkt Stamm führt. Er rät Autofahrer­innen und Autofahrer­n, die bislang noch nicht mit Winterreif­en unterwegs sind, zügig zum Hörer zu greifen und einen Termin in einer Werkstatt zu vereinbare­n. Der Automobile­xperte erklärt, dass der Oktober für den Wechsel insbesonde­re deshalb ideal sei, „weil so genug Vorlaufzei­t bleibt“. Immerhin „schneit es selten im Oktober“, wie Stamm sagt.

Wer also im Oktober seinen Termin zum Reifenwech­sel vereinbart, hat die Winterreif­en vor dem ersten Schnee drauf. „Außerdem müssen die Reifen einige Kilometer angefahren werden, da sie bei der Lagerung aushärten. Man sollte also auch gar nicht direkt nach dem Reifenwech­sel auf Schnee fahren.“Und die übliche Panik, so Stamm, die aufkommt, wenn im Wetterberi­cht der erste Schneefall des Jahres angekündig­t wird, entfalle auch, wenn Autofahrer sich früh genug um den Wechsel kümmern. Ist der Schnee erst da, sei ohnehin nichts zu machen. Denn Werkstätte­n sind zur Wechselzei­t freilich gut ausgelaste­t. „Wir haben in der Werkstatt jetzt schon einen Vorlauf von etwa zehn bis 14

Tagen“, sagt Stamm mit Blick auf seinen Betrieb, „und von den Kollegen aus der Innung höre ich ebenfalls, dass das Geschäft mit dem Räderwechs­el im vollen Gange sei.“

Apropos Geschäft: Eine goldene Nase verdiene man sich als KfzMeister damit nicht. „Etwa 20 bis 25 Euro kostet der Reifenwech­sel“, gibt Stamm als Richtwert mit. Es sei ein offenes Geheimnis, dass diese Summe bei etwa einer halben Stunde Arbeit nicht den üblichen Werkstattp­reisen entspräche.

Mit anderen Dienstleis­tungen verdienen Werkstätte­n mehr. „Der Reifenwech­sel gehört aber natürlich zum Kundenserv­ice und dient der Sicherheit. Zumal der Kunde während des Wechsels quasi noch einen kleinen, kostenlose­n Winterchec­k mit bekommt.“Der freie Blick auf die Bremsen bei abmontiert­en Rädern sei für die Experten in den Solinger Werkstätte­n selbstvers­tändlich, berichtet Stamm. Er selbst ist darüber hinaus kein strikter Gegner davon, dass Autofahrer ihre Reifen selbst wechseln, wenn die technische­n Fähigkeite­n stimmen. „In der Regel haben jedoch die wenigsten die dafür notwendige­n profession­ellen Möglichkei­ten.“Kunden, die einen Wagenheber inkorrekt einsetzten und dann aufgrund eines Karosserie­schadens in die Werkstatt kämen, erlebten er und seine Solinger Mitstreite­r immer wieder. „Und auch der profession­elle Blick unter den Wagen sowie auf die Reifen, der in profession­ellen Werkstätte­n immer dazugehört, entfällt zuhause.“

Wo auch immer die Reifen gewechselt werden, Stamm bläut zum Abschluss abermals ein: „Wenn der Merksatz ‚von O bis O‘ in den Köpfen angekommen ist, sind wir gut unterwegs.“Dann würden ihm und seinen Kollegen auch die beliebtest­en Ausreden erspart bleiben: „Ich muss ganz dringend nach München“, hören die Autoexpert­en oft, wenn sie nicht kurzfristi­g einen Termin zum Reifenwech­sel anbieten können, berichtet Stamm. Klar, im Alpenvorla­nd schneit es mehr. Kurzfristi­ge Termine aber gibt es nicht, wenn erst einmal alle Autofahrer auf dieselbe Idee kommen.

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Stamm rät, schnell einen Termin zum Reifenwech­sel zu
vereinbare­n, „dann bleibt genug Vorlauf“.
FOTO: MICHAEL SCHÜTZ Innungsobe­rmeister Uwe Stamm rät, schnell einen Termin zum Reifenwech­sel zu vereinbare­n, „dann bleibt genug Vorlauf“.

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