Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Grand-Opening-Party in der Alten Schlossfab­rik

Erst kam Corona, dann die Flut, die einen Schaden von rund einer Million Euro verursacht­e. Jetzt wird in der Event-Location wieder gefeiert.

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(mw) Sie ist ein wenig wie der bergische Phönix, der aus der Asche aufstieg – die Alte Schlossfab­rik in Unterburg an der Stadtgrenz­e zu Remscheid und Wermelskir­chen. Erst kam Corona und schließlic­h die Flutwelle, die in der frisch renovierte­n Immobilie einen Schaden von über einer Million Euro hinterlass­en hat. Nicht nur die Eventlocat­ion ist hier untergebra­cht, sondern auch zahlreiche Mieter wie Oldtimer-Werkstatt.

Eine Sachverstä­ndige hat laut Geschäftsf­ührer Florian Unkel bereits nach einem vierstündi­gen Rundgang durch das 200 Jahre alte Haus ein Gutachten erstellt. Dieses werde nun der IHK vorgelegt, ehe es an die NRW-Bank zwecks Hochwasser­hilfe weitergele­itet werde. Denn die Gebäude in Unterburg in direkter Nähe zum Eschbach würden von keiner Versicheru­ng gegen Hochwasser­schäden versichert. Der Eschbach toste am 14. Juli wie ein reißender Strom 1,70 Meter hoch durchs Haus. „Aber bereits neun Tage später fand hier bereits wieder die erste Hochzeit statt – zwar musste per Hand gespült werden, aber immerhin“, sagt Florian Unkel, der aus Lüttringha­usen stammt. Er glaubt an die Partyund Eventlocat­ion.

Heute, drei Monate später, ist von den Flutschäde­n kaum noch etwas zu sehen. Das Team hat ganze Arbeit geleistet. „Sie hatten 12- bis 14-Stunden-Tage, und niemand hat aufgehört, auch die Auszubilde­nden packten mit an. Wir hatten zudem eine unfassbare Unterstütz­ung von

Firmen und Privatleut­en. Ich hoffe, ich lebe lang genug, um das alles zurückgebe­n zu können“, sagt Unkel, dem es beim Gedanken daran Gänsehaut auf die Arme treibt. 2022 will man mit einer „Heroes-Party“Danke sagen.

Die 80 Quadratmet­er Boden im großen Saal, die das Wasser hochgedrüc­kt hatte, wurden mit Estrich neu ausgegosse­n. Alle Tische und Stühle sind neu, Kaffee- und Spülmaschi­nen ebenfalls, die neue Heizung läuft erstmals. Allein diese hat 50.000 Euro gekostet. „Das Kühlhaus lag auf der anderen Straßensei­te“, skizziert der Geschäftsf­ührer die Wucht des Wassers. Nur die Büros sind noch nicht wiederherg­estellt. Hier laufen zudem noch 15 Bautrockne­r.

Ansonsten sind alle öffentlich­en Räume wieder nutzbar – und die werden vor allem für Hochzeiten schon rege genutzt. „Wir hatten im September an drei Wochenende­n 17 Hochzeiten. Sogar donnerstag­s und montags. Viele wollen nun nach Corona endlich feiern.“Durch den Umbau können nun drei Paare gleichzeit­ig in verschiede­nen Räumen feiern, es gibt mehr Parkplätze und einen neuen Außenberei­ch. Hinzu kommt die externe Hochzeitsl­ocation bei Schmied Michael Bauer-Brandes an der Müngstener Brücke.

Die Buchungsau­ssichten seien gut, sagt Florian Unkel. „Sogar besser als 2019. Das gibt uns Motivation,

weiterzuma­chen.“Sowohl Anfragen, Besichtigu­ngen als auch Buchungen für Feiern, Tagungen und Hochzeiten seien gestiegen. Für 2022 seien zudem schon zehn Abibälle sicher. Öfters klopfe auch mal ein Filmteam an.

Um den Neustart nach Umbau, Corona und Flut zu feiern, steigt am Freitag, 29. Oktober, nach 602 Tagen wieder die erste Party in der Alten Schlossfab­rik: die Grand-Opening-Party für alle ab 21 Jahren. Gespielt werden die Hits der 80er, 90er und von heute. Weiter geht es dann mit der Halloween-Party am 31. Oktober, 21 Uhr, für alle ab 18 Jahren und der ersten Karnevalsf­ete in der Schlossfab­rik überhaupt am 12. November.

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FOTO: MW Florian Unkel, Geschäftsf­ührer der Alten Schlossfab­rik, schaut optimistis­ch in die Zukunft.

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