Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Kiosk-Betreiber finden Nachfolger
Das Ehepaar Stephanie und Stefan Carsen führt seit 16 Jahren den Kiosk am Hasenberger Weg. Lange haben die Lenneper einen Nachfolger gesucht, der das Geschäft in ihrem Sinn weiterführt.
LENNEP Früher gab es an buchstäblich jeder Ecke am Hasenberg ein Geschäft, in dem die Anwohner ihren täglichen Bedarf stillen konnten – von der Metzgerei bis zum Imbiss, vom Lebensmittelmarkt bis zur Sparkasse. Heute ist davon nicht allzu viel übrig. Zu den verbliebenen Anbietern zählt das Ehepaar Stephanie und Stefan Carsen, das seit 16 Jahren den Kiosk am Hasenberger Weg führt.
Dieser bietet nicht nur Süßigkeiten, Tabakwaren oder Zeitschriften. Er ist auch Treffpunkt für die Bewohner des Stadtteils, die sich an den Gedanken gewöhnen müssen, von den beiden Inhabern Abschied zu nehmen. „Wir haben lange nach einem Nachfolger gesucht und nun einen Interessenten aus Lüttringhausen gefunden, der das Geschäft in unserem Sinn weiterbetreiben möchte“, erklärt Stefan Carsen, der mit seiner Frau viel Herzblut in den Laden gesteckt hat.
Dem Ehepaar Carsen war es wichtig, dass er für die Hasenberger erhalten bleibt. „Unser Nachfolger hat viele Ideen und möchte unter anderem das Sortiment erweitern“, erklärt der Noch-Inhaber über die Perspektiven für das Geschäft, in dem sich ein Hermes-Paket-Shop ebenso befindet wie eine Lotto-Toto-Annahmestelle. „Entsprechende Schulungen muss er noch machen. Ab Juni ist dann eine Übergangsphase geplant“, sagt Stefan Carsen mit Blick auf die Einarbeitung seines Nachfolgers. Der Kiosk befindet sich in einer Ladenzeile, die der Gewag gehört. Das Unternehmen hat rund 1200 Wohnungen im Lenneper Ortsteil, in dem die Nahversorgung zunehmend problematisch geworden ist. Denn: Neben dem Kiosk ist der ehemalige Frischmarkt schon seit Jahren geschlossen. „Wir führen weiterhin Verhandlungen mit einem Interessenten“, berichtet der zuständige Abteilungsleiter der Gewag Thomas Kühn. „An dem Sachstand von vor einem Jahr hat sich nichts geändert“, berichtet er.
Dafür habe das Wohnungsunternehmen aber Mieter für zwei andere Ladenlokale in der Zeile am Hasenberger Weg gewinnen können. „Es handelt sich um einen Floristen und einen Anbieter für Haarpflegeprodukte und Haarverlängerung“, fügt Thomas Kühn hinzu.
Über das neue Leben in seiner Nachbarschaft freut sich Kiosk-Betreiber Stefan Carsen. „Es ist schon angenehm, abends nicht mehr als einziger hier die Lichter auszuschalten“, blickt er auf Zeiten zurück, als er mit seiner Frau buchstäblich die letzten Mohikaner am Hasenberger Weg waren.
Der 47-Jährige will sich künftig verstärkt seiner Selbstständigkeit als Tischler widmen. Seine Frau arbeitet bei der Lenneper Turngemeinde (LTG). Beide aber werden garantiert immer wieder am Hasenberg vorbeischauen, wo sie sich verwurzelt fühlen und zu einer Zeitreise einladen.
Denn neben Konserven und frischen Eiern haben sie so wie früher eine eigene Ecke mit Süßigkeiten, insbesondere für die kleinen Kunden – vom Kaubonbon bis zur Lakritzstange, vom Erdbeerdrops bis zur Fruchtgummischnecke gibt es bei ihnen noch Kleinigkeiten für ein paar Cent.
Und das wird sicher auch in Zukunft und unter neuer Regie bei so manchen Erinnerungen an Kindheitstage wecken.
„Wir haben lange nach einem Nachfolger gesucht und nun einen Interessenten aus Lüttringhausen gefunden“Stefan Carsen
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