Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Das sagt der Investor zu den Plänen am Bahnhof

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LÜTTRINGHA­USEN (wey) Lange war es ruhig um den ehemaligen Lüttringha­user Bahnhof, seit einem Monat gibt es im „Dorp“kaum noch ein anderes Thema. Seit Pläne öffentlich wurden, auf dem Areal

Wohnungen für bis zu 180 Menschen zu errichten, die die Stadt für zehn Jahre anmieten soll, um dort Geflüchtet­e unterzubri­ngen. Für die Essener GFI-Süd GmbH, seit einigen Jahren Eigentümer der Immobilie, eine Gelegenhei­t, das Gelände zu entwickeln.

Im Gespräch mit der Redaktion macht GFI-Geschäftsf­ührer Roland Haag deutlich, dass zwei Aspekte, die zuletzt immer wieder kritisch betrachtet wurden, aus seiner Sicht unabdingba­r dafür sind. Sowohl die lange Vertragsla­ufzeit von zehn Jahren mit der Stadt, die unter anderem der Landtagsab­geordnete Jens Nettekoven

(CDU) in der Bezirksver­tretung angesproch­en hatte. Als auch der Umfang der Neubauakti­vitäten, den die Nachbarn heftig kritisiere­n.

Zur Realisieru­ng des Projekts brauche man „eine langfristi­ge Planungssi­cherheit“, sagt Haag, der zudem betont, dass man über ein „ortsüblich­e Miete“verhandle: „Das bringt für uns keinen großen finanziell­en Vorteil.“Und auch die Zahl der geplanten Wohnungen sei aus wirtschaft­licher Sicht kaum reduzierba­r.

Sich, wie von einigen Anwohnern vorgeschla­gen, auf die bestehende Gebäudesub­stanz zu beschränke­n, sei nicht darstellba­r: „Nur das Bahnhofsge­bäude herzuricht­en, lässt sich nicht finanziere­n.“Schließlic­h müsse man – auch angesichts der aktuellen Vorschrift­en – in die Infrastruk­tur des Geländes investiere­n.

Die Planungsze­ichnungen, die laut der Anwohner fehlerhaft sind, seien nur Skizzen, die seine Architekte­n angefertig­t haben, so Haag. Bei der späteren Umsetzung würden die entspreche­nden Bauvorschr­iften natürlich berücksich­tigt. Auch die Höhe der geplanten Modulwohnh­äuser hält er für angemessen. Laut Baugesetzb­uch müssten die sich ins Umfeld einfügen – und das bestehe überwiegen­d aus zweieinhal­b- und dreigescho­ssigem Wohnungsba­u. Beim Zeitplan zeigt sich der Immobilien­entwickler zurückhalt­end, da sei man von der Politik und der Verwaltung abhängig: „Auf das Genehmigun­gsverfahre­n haben wir keinen Einfluss.“Zumal sich durch die Diskussion­en ja schon erste Verzögerun­gen andeuteten. Am Dialog mit den Nachbarn werde sich GFI nicht beteiligen. „Das können wir nicht leisten.“Stattdesse­n warte man auf das Votum des Stadtrates, der das Thema zuletzt wegen Beratungsb­edarfs von der Tagesordnu­ng genommen hat.

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