Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Union trauert um Torhüter-Legende Meinolf Schulte

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SOLINGEN (trd) Gerne erinnert sich Willi Hök an Meinolf Schulte. Der langjährig­e Betreuer von Union Solingen war mit dem Torhüter sogar im Urlaub. „Zuletzt ist der Kontakt weniger geworden. Meinolf lebte mit seiner zweiten Ehefrau in Düsseldorf“, sagt Hök. Nun erreichte ihn und die Union-Szene, die sich samstags im „Café Kirchner“trifft, eine traurige Nachricht. Schulte ist vorige Woche im Alter von 75 Jahren nach längerer Krankheit in Düsseldorf gestorben.

Am 28. Juni 1948 in Solingen geboren, begann er seine Laufbahn als Fußballer beim VfB Solingen. Zur Legende aber wurde er bei der Union. So stand Schulte beim sogenannte­n „Spiel der Spiele“gegen die damalige 1. SpVg. Gräfrath für die Ohligser zwischen den Pfosten. 12.000 Zuschauer waren beim 3:1Sieg dabei, der den Verbandsli­gaAufstieg, damals die höchste Amateur-Spielklass­e, bedeutete.

Kurz ging Schulte zu TuRa Büderich, kehrte nach deren Abstieg zur Union zurück. Die Pokalschla­cht gegen Eintracht Frankfurt am 27. Oktober 1974 war laut eigener Aussage sein größtes Erlebnis im Tor der Ohligser. „Es hatte nicht viel gefehlt, und wir hätten eine Wiederholu­ng erreicht“, sagte Schulte, der in der 115. Minute das entscheide­nde 1:2 kassierte.

In der 2. Fußball-Bundesliga absolviert­e der Torhüter 24 Spiele. Zum letzten Mal stand er am 27. September 1977 beim 2:2 im Auswärtssp­iel gegen Hannover 96 im Ohligser Gehäuse. Damals entschied sich Meinolf Schulte für seinen Betrieb – er war Kaufmann in der Holz- und Fensterbra­nche – und seine Familie. Verträge habe er immer per Handschlag geschlosse­n, als Torwart bleibt er für seine unglaublic­hen Reflexe unvergesse­n. Er war auch als „Mann der 1000 Arme“bekannt. Eine seiner Spezialitä­ten: Elfmeter. Zehn Stück parierte er.

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