Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Immobilien: Makler berichtet von Unsicherhe­it beim Kauf

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REMSCHEID (ep) Wohnen wird immer teurer. Und obwohl die Kaufpreise für Immobilien derzeit niedrig sind, können sich trotzdem wenig Leute das Eigenheim leisten. Und auch der Verkauf einer Immobilie ist schwierige­r geworden. Das bestätigen auch zwei Remscheide­r Immobilien­makler. Warum der Markt hier jedoch nicht ganz so angespannt ist wie im deutschlan­dweiten Schnitt, erklärt Dirk Mosler, Geschäftsf­ührer von Mosler Immobilien in Remscheid.

Zumindest, wenn man sich Bestandsim­mobilien anschaue statt Neubauproj­ekte, sehe die Marktlage in Remscheid noch ganz gut aus: „Die Werte, die wir zuletzt erzielt haben, sind nicht so weit weg von den Werten aus den Rekordjahr­en 20 und

21“, so Mosler. Während deutschlan­dweit etwa ein Rückgang der Verkaufswe­rte von Bestandsim­mobilien von acht bis zehn Prozent zu verzeichne­n sei, liege der Rückgang in Remscheid bei etwa fünf bis sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahresw­ert. Das liegt Mosler zufolge vor allem daran, dass im deutschlan­dweiten Schnitt auch Metropolre­gionen einberechn­et sind.

Aber auch in Remscheid führten beim Immobilien­kauf die Vorgaben für die energetisc­he Sanierung zu Unsicherhe­iten beim Kauf. Bei sanierungs­bedürftige­n Objekten rechne er mit einem Preisnachl­ass von etwa 20 Prozent. Auch Akin Bayri, Gesellscha­fter bei Merten und Partner aus Remscheid, sagt: „Vor Corona waren die Zinsen auf einem so niedrigen Niveau, dass Kaufen teilweise günstiger als Mieten war.“In Remscheid sei es trotz der mittlerwei­le überall gestiegene­n Zinsen nach wie vor vergleichs­weise günstig, in einem gekauften Haus zu wohnen. Allerdings geben ihm zufolge die Banken kleinere Kredite. „Der Beleihungs­wert ist niedriger geworden“, so Bayri: „Das bedeutet, wenn man eine Wohnung für 150.000 Euro kaufen will und damit zur Bank für einen Kredit geht, sagen viele, das Objekt sei deutlich weniger wert. Man bekommt dann zwar einen Kredit, aber vielleicht nur über 120.000 Euro. Den Rest muss man an Eigenkapit­al aufbringen.“Deutlich angespannt­er ist laut Dirk Mosler zudem die Situation in der Baubranche. „Hier muss man sich vor allem fragen, wie sich die Situation seit dem Ukraine-Krieg entwickelt hat. Denn das hat den Markt vollkommen verändert“, sagt er. Materialkn­appheit, Inflation, Bauzinsen und -kosten hätten die Baubranche beinahe zum Erliegen gebracht. „Die Branche ist am Boden“, so der Makler. In Mietobjekt­en dagegen seien die Mieten deutschlan­dweit gestiegen.

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